Montag, 17. Februar 2014

Stunde Null - Michael Green



 

"Michael Green dreht gewaltig an der Spannungsschraube." General-Anzeiger


Klappentext: Für Mark Chatfield und seine Frau sollte es ein gewöhnlicher Heimflug nach Neuseeland sein. Doch an Bord geschehen seltsame Dinge: Einige Mitglieder der Crew scheinen krank zu sein. Sie zeigen alle die gleichen Symptome, auch Marks Frau leidet daran. Die Krankheit verbreitet sich rasend schnell. Als das Flugzeug landet, sind die meisten Passagiere tot. Mark hält seine sterbende Frau in den Armen.

Ein Super-SARS-Virus verbreitet sich rund um den Globus. Tausende sterben an einem Tag, Millionen in einer Woche. Es löscht die gesamte Menschheit aus. Nur Mark scheint immun zu sein. Ist er der letzte Mensch auf der Erde? Auf der Suche nach Überlebenden stößt er auf etwas, das noch viel grausamer ist als die tödliche Krankheit...

Meine Meinung: Wieder mal ein Flohmarkt-Kauf. Den Klappentext fand ich super spannend und hab direkt gedacht, dass man so eine Story auch gut als Serie verfilmen könnte. Wie The Walking Dead, nur ohne Zombies. Dafür mit anderen Problemen. Aber der Reihe nach. Das Buch fängt sehr gut an. Man begleitet Mark bei dem Rückflug mit seiner Frau aus London, wo beide Familie besucht haben, liest, wie es ihr immer schlechter geht und er beginnt, sich Sorgen zu machen.
Er wundert sich, dass immer weniger Personal sich um die Passagiere zu kümmern scheint. Als das Flugzeug endlich in Neuseeland landet, hofft Mark, dass endlich ein Krankenwagen kommt und man sich richtig um seine Frau kümmert. Doch stattdessen wird das Flugzeug von der Army umstellt und alle Passagiere, die ausgestiegen sind, werden gebeten, stehen zu bleiben. Als einige darauf nicht hören, werden sie erschossen. Da dämmert Mark zum ersten Mal, dass etwas nicht stimmt. Als Mark nach hinten zur Besatzung geht, findet er alle tot vor. Daraufhin geht er zurück zu seiner Frau. Doch auch die ist mittlerweile verstorben. Schließlich kommen Soldaten ins Flugzeug und begleiten Mark hinaus. Draußen erfährt er zusammen mit den anderen, dass sie alle unter Quarantäne stehen, weil es an Bord mehrere Fälle von SARS gegeben hat. Mark ist verzweifelt. Seine Frau ist tot und er hat keine Ahnung, wie es seiner Familie geht.
Währenddessen versucht Marks Tochter Jane, ihn am Flughafen abzuholen aber wird nicht zu ihm durchgelassen. Dabei bekommt sie eine Ansprache der Ministerpräsidentin mit. Dies ruft wegen Ausbruch der Seuche den Notstand aus und bittet alle Mitbürger, ruhig zu bleiben. Sie fährt also wieder nach Hause und ab da bricht das Chaos aus. Ihr Mann stirbt, Nachbarn sterben, Geschäfte werden geplündert, die öffentliche Versorgung bricht zusammen. Seltsamerweise scheinen Jane, ihr Bruder Steven und die Kinder gesund zu sein.
Mark kann schließlich aus dem Quarantänebereich ausbrechen, nachdem er mitbekommen hat, dass umfangreiche Tests in den USA mit ihm geplant sind, weil er gegen die Krankheit immun zu sein scheint. Er flieht zu Jane und gemeinsam mit seiner Familie flieht er aus der Stadt. Zunächst bauen sie sich in einem anderen Hafen ein neues Heim, doch irgendwann fragt sich Mark, ob noch andere aus ihrer Familie überlebt haben. Er macht sich auf die Suche nach seinem Bruder und findet ihn auch, zusammen mit weiteren Verwandten. Sie alle bilden eine neue Gemeinschaft. Doch die Gemeinschaft ist auf Dauer nicht überlebensfähig, auch weil der Genpool zur Fortpflanzung zu klein ist. Daher beschließen Steven und Mark, nach England zu segeln, um dort nach dem Rest der Familie zu suchen. Sie finden dort auch ihre Angehörigen leben vor. Doch die Situation vor Ort ist ganz anders als erwartet.
Ich will jetzt nicht weitererzählen, weil sonst ja die ganze Spannung weg ist. Aber klingt die Geschichte nicht toll? Ist sie auch. Leider nur so lange, bis Mark und Steven aus Neuseeland abhauen. Denn ab da wird die Geschichte echt abstrus. Es fängt generell schon zu Beginn des Buches damit an, dass der Autor teilweise sehr unbeholfene Übergänge und Dialoge schafft. Alles wirkt sehr konstruiert (siehe den Spion gegen Ende des Buches) und teilweise weist die Geschichte auch grobe Logikfehler auf. Das Schlimmste ist, dass Vieles offen bleibt. Sowas kann ich gar nicht haben. Zudem werden alle Gegenstände, die die Personen brauchen, ganz zufällig irgendwo gefunden.
Leider bleiben auch durchweg alle Charaktere sehr oberflächlich und klischeehaft. Selbst Mark und Steven wachsen einem nicht so ans Herz, wie man es von Protagonisten erwartet.
Das lächerlichste ist der Brief gegen Ende des Buches. Als wäre damit nun alles geklärt und alles würde sich zum Guten wenden. Das macht den Eindruck, als habe der Autor das Buch mit einmal schnell zuende schreiben wollen.

Sehr sehr schade. Ich hab viel erwartet und es hätte noch einiges daraus gemacht werden können, aber die gute Story ist verpufft. Ich werde sicher nicht nochmal ein Buch von Michael Green lesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.