Sonntag, 7. Februar 2021

[Werbung/kostenloses Rezensionsexemplar] Aller guten Dinge sind Zwei - Mhairi McFarlane


Zusammenfassung: 
Ein gebrochenes Herz, ein zweifelhafter Ruf und ein fast perfekter Plan
Von einem Tag auf den anderen steht die 36-jährige Laurie vor den Scherben ihres Glücks: Ihre große Liebe Dan trennt sich von ihr. Um sich selbst neu zu finden, wie er sagt – eine Neue hat er allerdings schon gefunden. Als wäre das nicht schlimm genug, ist die Neue bald darauf schwanger von Dan, der Lauries Kinderwunsch seit Jahren abgeschmettert hat …
Dass Dan und Laurie in derselben Anwaltskanzlei arbeiten und ihre Kollegen bald kein anderes Thema mehr kennen als das Liebes-Aus des einstigen Vorzeige-Pärchens, macht es für Laurie nicht leichter. Ausgerechnet mit ihrem als Weiberheld verrufenen Kollegen Jamie bleibt Laurie eines Abends im Fahrstuhl stecken. Gezwungenermaßen kommen die beiden ins Gespräch – und stellen fest, dass sie einander nützlich sein könnten. Es geht ja nur um ein bisschen Schauspielerei. Oder?

Meine Meinung: Ich meine das überhaupt nicht böse, wenn ich das schreibe, aber normalerweise erwarte ich keine Bücher, die mich in Begeisterungsstürme versetzen, wenn ich solche Titel oder solche Klappentexte lese. Aber die Leseprobe war fein und ab und zu lässt man sich ja auch gerne mal berieseln. Hab mich über den Gewinn auf jeden Fall gefreut.
Letztendlich war ich dann aber restlos begeistert von dem Buch. Zum einen ist es sehr viel tiefgründiger, als ich erwartet hätte. Als Laurie ihre Trennung durchlebt fühlt man so richtig mit, vor allem weil es sich nicht nur auf ihren Hass auf ihren Ex bezieht. Es geht vor allem um ihre Zweifel, je wieder jemanden zu finden. Um die Frage, wieso sie glücklich war aber er nicht. Um ihren Kinderwunsch, den sie in Gefahr sieht. Um die Frage, wie Freunde und Familie es aufnehmen und und und. 
Dann gab es wundervolle Charaktere. Nicht nur Laurie selbst finde ich zauberhaft, auch ihre Bürokollegen oder die Familie ihres neuen "Fake-Freundes". Habe mich sofort in alle verliebt.
Die Balance zwischen Lachen und Mitheulen stimmte auch.

Was glaubt ihr also, was ich nach dem Lesen des Buches getan habe? Richtig, ich habe mir bei Medimops erst mal alle anderen Bücher der Autorin bestellt :D Willkommen in meinem Leben.

Titel und Cover: Super! Zumindest das Cover. Es wirkt frisch und fröhlich, passend zur Geschichte (bis auf den Liebeskummer natürlich ;)). Zusätzlich - als jemand, der nun mal Bücher hortet - mag ich es natürlich, dass alle Bücher der Autorin im selben Stil gestaltet sind. Ganz anders sieht es beim Titel aus, den finde ich irgendwie arg belanglos. Ich mag es halt lieber, wenn der Titel schon explizit etwas mit der Geschichte zu tun hat. Aber da mir alles andere gefällt, ist mir das schon fast egal ;) Ich habe das Buch letztes Jahr übrigens auch direkt mehrfach zu Weihnachten verschenkt, einfach weil ich so viel Spaß beim Lesen hatte :)

[Werbung / kostenloses Rezensionsexemplar] Das Wörterbuch des Windes - Nina Balzon


Zusammenfassung:
In Island, der Insel der Winde, treffen sie am Walfjord aufeinander: die deutsche Touristin Swea, deren Ehe grade auf der gemeinsamen Reise zerbrochen ist, der ehemalige Lehrer Einar Pálsson und der scheue Jón Árnason. In Einars Haus am Meer versucht Swea, noch einmal ganz neu anzufangen. Früher hat sie Kunst studiert, wollte malen, Liebhaber sammeln und auch sonst in jeder Hinsicht frei sein. Aber kann man wirklich alles auf null setzen? Auf der Suche nach Antworten entdeckt Swea das Leben und das Lieben neu und wagt es schließlich, ihr eigenen Geister zurückzulassen und dem Weg des Windes zu folgen.

Meine Meinung: Von Nina Blazon kenne ich bereits den Roman "Totenbraut", der mich damals vor allem wegen seine authentischen Einbeziehung der slawischen Kultur und Volksmärchen stark beeindruckt hat. Und die ständig vorherrschende Bedrohung, die in der Geschichte mitschwang hat es zusätzlich spannend gemacht. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an die neue Geschichte und zugegeben: Ich war erst mal enttäuscht. Hier ist die Stimmung ganz anders. Nachdenklich, wehmütig, rau und einsam. Sehr passend zu Island vermute ich (war ja leider noch nicht da). Aber als ich mich auf einmal von der ursprünglichen Erwartung gelöst hatte, und das Buch mehr eigenständig betrachtet habe, fand ich es deutlich besser. Hier geht es um drei sehr verletzte Menschen, die in der kargen Natur Islands nach und nach wieder zu sich selbst finden und auch zueinander.

"Doch plötzlich habe ich Angst. Denn wenn das vergangene Jahr mich eines gelehrt hat, dann das: Eine Wahrheit laut auszusprechen heißt auch immer, ihr Wirklichkeit zu geben, einen Ort, von dem sie sich nie wieder vertreiben lässt.!

Denn zu Beginn schleichen sie eher umeinander herum, jeder getrieben von seinen ganz eigenen Geistern der Vergangenheit. Geister sind hier übrigens wörtlicher gemeint, als man vielleicht denkt ;) Lest selbst. 

Ich würde das Buch tatsächlich mitnehmen, sollten wir mal nach Island kommen. Es macht nachdenklich und unterhält, aber auf eine eher ruhige Art. Je nach Stimmung schätze ich das sehr!

Titel und Cover: Passt! Der Titel passt gut zum Ort des Geschehens und das Cover ebenso. Für mich ist es natürlich ganz klar Swea, die da steht und in ihre zunächst ungewisse Zukunft blickt. Es kann aber auch sinnbildlich für jeden Menschen gesehen werden, der grade sein Ziel aus den Augen verloren hat. Ich mag's.

Übrigens: Die "Würdet ihr das Buch nochmal lesen?" Frage spare ich mir demnächst. Habe meine Meinung zu dem Thema mittlerweile geändert und finde, dass es Bücher gibt, die ich vielleicht nicht nochmal lesen würde, von denen ich aber dennoch froh bin, dass ich sie einmal gelesen habe. Versteht ihr, was ich meine? Und wenn man sagt "Nee, ich würde das Buch nicht nochmal lesen" dann vermittelt man vielleicht ein schlechteres Bild, als man wollte.