Montag, 8. November 2021

Vegane American Cookies

Das gab es ja schon ewig nicht mehr: Ein Rezept auf diesem Blog. Aber ich hab in letzter Zeit mal wieder gebacken und zwei Rezepte haben mich so geflasht, dass ich finde, sie müssen mit der Welt geteilt werden. Das erste ist ein Rezept für Kekse, die wie diese typischen, weichen American Cookies schmecken, allerdings sind sie vegan, zuckerarm und gesünder. Das Originalrezept hab ich von einem Insta-Account, allerdings hab ich es so sehr abgewandelt, dass ich es hier nicht angebe. Im Original waren keine Nüsse, keine Schokolade, normaler brauner Zucker und sowieso viel zu viel Zucker.

Lange Rede, kurzer Sinn: Hier kommt das Rezept.




Zutaten:

  • 180 g zarte Haferflocken
  • 50 g Haselnüsse
  • 50 g gehackte Nüsse (was ihr da habt...bei mir waren es jetzt Pecannüsse und Macadamia)
  • 80 g Dinkelmehl
  • 80 g Kokosblütenzucker
  • 80 g Birkenzucker/Xylit (ihr könnt natürlich statt der zwei Zuckerarten auch 160 g Rohrzucker nehmen)
  • 8 g Backpulver
  • 8 g Vanilleextrakt
  • 60 g Apfelmus
  • 180 g weiche vegane Butter (z.B. Alsan, normale Margarine geht aber auch)
  • eine kleine Handvoll veganer Zartbitter-Schokotropfen)
Zubereitung:

1. Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen
2. Haferflocken, beide Zuckersorten, Dinkelmehl und Backpulver vermischen
3. Vanilleextrakt, Apfelmus und die Butter dazugeben und zu einem Teig verkneten. Man sollte daraus gut Bällchen formen können
4. Selbige formen, es werden ca. 18 Stück. Jeweils 9 davon mit genügend Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit der Hand etwas flach drücken
5. Die Kekse dann für ca. 12 Minuten backen und anschließend auf einem Gitter auskühlen lassen.

Die Kekse sind weich und schmecken herrlich nussig-vanillig und man kann sie auch gut kurz in der Mikrowelle warm machen.

Viel Spaß beim Nachbacken :)

Sonntag, 7. November 2021

Das Flüstern - Andreas Brandhorst

 Zusammenfassung: Der achtjährige Nikolas überlebt wie durch ein Wunder einen schweren Verkehrsunfall, bei dem seine Eltern ums Leben kommen. Er müsse einen Schutzengel gehabt haben, sagen die Retter. Und als er eine geheimnisvolle, wispernde Stimme hört, glaubt Nikolas selbst bald daran, dass da jemand, oder etwas, ist, um ihn zu beschützen. Er gerät an ein mysteriöses Institut in der Schweiz, in dem Kinder mit besonderen Begabungen erforscht werden. Da lernt er die junge Sonja kennen und gemeinsam schmieden sie Fluchtpläne. Doch als die Forscher den unsichtbaren Begleiter Nikolas' mit aller Macht ins Licht zwingen wollen, kommt es zur Katastrophe. Und Nikolas muss sich einer furchtbaren Wahrheit stellen ...


Meine Meinung: Am Freitag war mal wieder Buchclub angesagt und ich hab mir vorgenommen, auch mal wieder zeitnah unsere hier ausgewählten Bücher vorzustellen. Wann und wie ich die ganzen älteren Buchclubbücher hier aufgreifen werde weiß ich allerdings noch nicht, aber ich werde mein Bestes geben. Nun aber zu diesem hier. Andreas Brandhorst schreibt wohl sonst eher Science Fiction und "Technik-Thriller", wenn ich das mal so unbedarft ausdrücken darf. "Das Flüstern" ist sein erster Mysterythriller. Ich war sehr gespannt, lese sowas sehr gerne, denn ich grusel mich ja gerne und bin bei solchen Büchern oft besonders gespannt auf die Auflösung. Ich bin hier auch sehr flott durchgekommen, weil ich mich immer wieder gefragt habe, wie es wohl erklärt wird. Nikolas ist mir sympathisch gewesen und tat mir gleichzeitig auch leid. Schnell wird klar, dass er Autist ist, was Vorteile in Form von Begabungen mit sich bringt (beispielsweise erkennt er ganz genau, wenn jemand lügt), aber gleichzeitig ist er natürlich auf ewig ein Außenseiter, weil er sich nicht benimmt, wie die Gesellschaft es erwartet.
Doch das ist nicht alles, was Nikolas` Leben schwer macht. Früh verliert er seine Eltern bei einem Autounfall, es stellt sich heraus, dass die Mafia dahinter steckt. Er wird daraufhin von seinem Onkel aufgenommen, kurze Zeit später selbst entführt und kommt später in ein Institut in der Schweiz, welches ihm helfen soll. Immer dabei: Sein mysteriöser Schutzengel, der Niko vor allem beschützt, was ihm gefährlich werden könnte. Doch leider wird genau das immer gefährlicher für alle in seinem Umfeld.
Über das Buch hatten wir durchaus geteilte Meinungen. Babs hat es recht früh abgebrochen, ich hab es wie gesagt recht gern gelesen. Fand, dass der Autismus-Aspekt sehr gut beschrieben wurde (soweit ich mir darüber ein Urteil erlauben darf) und ich hatte immer mal wieder Theorien zur Auflösung des Ganzen. Wo wir uns aber einig waren: Hier wurden zu viele Themen behandelt. Autismus, Mafia, Geheimorganisationen, Liebe. Dadurch wurde die Geschichte am Ende immer hektischer und unübersichtlicher und leider fanden wir alle das Ende unbefriedigend bis unlogisch. Vieles bleibt diffus und unbeantwortet, so als habe der Autor selbst nicht Recht gewusst, wie er es auflösen soll. Wobei mir der allerletzte Satz wieder gut gefallen hat. So ein kleiner Shocking Moment am Schluss.

Klassischer Fall von "Muss ich nicht nochmal lesen.". Überlege dennoch, ob ich nochmal einem anderen Buch des Autors eine Chance geben soll. Hat jemand von euch schon mal ein Buch von Andreas Brandhorst gelesen?

Titel und Cover: Also das Cover mag ich nicht. An sich wäre es cool, aber es passt für mich nicht zur Geschichte und das gibt immer Abzüge. Auch der Titel ist seeehr allgemein. Ja, Nikolas vernimmt manchmal die Stimme des Schutzengels, allerdings selten als Flüstern, oft eher als Knurren oder Grollen. Leider also auch hier keine runde Sache

Dienstag, 2. November 2021

[kostenloses Rezensionsexemplar] Barbara stirbt nicht - Alina Bronsky


Zusammenfassung: 
Walter Schmidt ist ein Mann alter Schule: Er hat die Rente erreicht, ohne zu wissen, wie man sich eine Tütensuppe macht und ohne jemals einen Staubsauger bedient zu haben. Schließlich war da immer seine Ehefrau Barbara. Doch die steht eines Morgens nicht mehr auf. Und von da an wird alles anders.

Mit bitterbösem Witz und großer Warmherzigkeit zugleich erzählt Alina Bronsky, wie sich der unnahbare Walter Schmidt am Ende seines Lebens plötzlich neu erfinden muss: als Pflegekraft, als Hausmann und fürsorglicher Partner, der er nie gewesen ist in all den gemeinsamen Jahren mit Barbara. Und natürlich geht nicht nur in der Küche alles schief. Doch dann entdeckt Walter den Fernsehkoch Medinski und dessen Facebook-Seite, auf der er schon bald nicht nur Schritt-für-Schritt-Anleitungen findet, sondern auch unverhofften Beistand. Nach und nach beginnt Walters raue Fassade zu bröckeln – und mit ihr die alten Gewissheiten über sein Leben und seine Familie.

»Barbara stirbt nicht« ist das urkomische Porträt einer Ehe, deren jahrzehntelange Routinen mit einem Schlag außer Kraft gesetzt werden, und ein berührender Roman über die Chancen eines unfreiwilligen Neuanfangs.

Meine Meinung: Und mein nächster Gewinn, für den noch eine Rezension aussteht. Dieses Buch hab ich mir selbst ausgesucht, habe dafür nämlich meine Wunschbuchpunkte eingelöst. Ich fand die Idee der Geschichte unglaublich gut und die Leseprobe mit dem grummeligen Rentner, der es gar nicht fassen kann, dass seine Frau auf einmal nicht mehr alles rund um Haus und Sozialleben wuppen kann, hat mich sehr amüsiert. Nicht mal bedanken kann Barbara sich für das lauwarme Gebräu, das er ihr am ersten Tag als Kaffee serviert.

Ich muss aber direkt mal eines sagen und vermutlich ist das auch der Grund, weshalb mich das Buch erst mal ein wenig enttäuscht hat: "Urkomisch", so wie es auf dem Buchumschlag beschrieben wird, ist hier gar nix! In meiner Vorstellung würde die Geschichte um ein älteres Ehepaar gehen, das einfach noch ein bisschen in veralteten Rollenbildern steckt. Der Mann arbeitet, die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder. Und nun muss der Mann auf einmal lernen, dass die Frau doch mehr gemacht hat, als zwei Tassen am Tag zu spülen und alle zwei Tage mal zu saugen. Ich dachte, nach anfänglichen kleinen Startschwierigkeiten findet Walter großen Gefallen am Kochen und danach wird es eine herzerwärmende, lustige Geschichte.

Tja...falsch gedacht. Walter ist ein zutiefst verbitterter, frauen- und fremdenfeindlicher alter Mann und ich habe mich permanent nur gefragt "Barbara, warum bist du immer noch mit ihm verheiratet?". Seine Beziehung zu seinen Kindern ist nicht existent und Barbara scheint für ihn nur eine Haushälterin zu sein. Ja, ab und zu kommt durch, dass er Gefühle hat - für alle - und die aber einfach partout nicht zeigen kann, aber irgendwie konnte ich ihn dennoch nicht sympathisch finden. Hinzu kommt seine absolute Weigerung, zu erkennen, dass seine Frau ernsthaft krank ist und die Tatsache, dass er sein Herz offenbar eigentlich noch an jemand anderen verschenkt hat, vor vielen vielen Jahren.

Die "Auflösung" hat zwar tatsächlich nochmal einiges nachvollziehbarer gemacht, kann aber den traurigen Beigeschmack nicht vertreiben, den ich hatte. Diese Geschichte handelt von Menschen, die allesamt ihr komplettes Leben verschenkt haben. Und das ist an sich kein Problem, denn sowas gibt es zuhauf in der Realität und darüber zu lesen schafft wieder Dankbarkeit und Demut fürs eigene Leben. Es zeigt nur wieder mal, dass es schlecht ist, wenn Klappentexte einen falschen Eindruck erwecken. Man muss Walter zugute halten, dass er gegen Ende des Buches ein bisschen zugänglicher und verletzlicher wird. Und in dem Alter verändert man sich ja nicht mehr von heute auf morgen, gell? Mir ist klargeworden, dass auch er ein zutiefst erschütterter und verletzter Mensch ist. Aber trotzdem empfinde ich mehr Widerwillen als Verständnis.

Dennoch: Ein schnell zu lesenden Buch, das sehr nachdenklich macht (und wütend!) und das einen definitiv darüber nachdenken lässt, ob man sein Leben so, wie es jetzt ist, weiterführen möchte und vor allem die Frage aufkommen lässt: Käme ich klar, wenn ich von heute auf morgen meinen Partner pflegen und mich um mich selbst kümmern müsste? Wichtiges Thema!

Titel und Cover: Ein perfektes Zusammenspiel. Der Kaffee ist ein Running Gag in dem Buch (schmeckt Kaffee mit einer Prise Salz echt besser? Muss ich morgen mal ausprobieren!) und der Titel zeigt Walters absolute Weigerung, die Realität anzuerkennen.

[kostenloses Rezensionsexemplar] So wie du mich kennst - Anika Landsteiner


Zusammenfassung: 

Karlas Leben ist stehengeblieben. Sie trägt eine Urne nach Hause, darin die Asche ihrer Schwester Marie. Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war. Marie war Karlas Seelenverwandte, ihr Kompass in diesem Chaos, das sich Leben nennt. Und während sich dieses Chaos um sie herum einfach weiterdreht, reist Karla nach New York, um dort die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen. Als sie Fotos findet, die so verstörend wie alltäglich sind, fragt sie sich, wie gut sie Marie wirklich kannte. Die Schwester, die so ganz anders lebte als sie. Die erfolgreich und selbstbewusst war. Was Karla auf den Bildern sieht, verändert ihren Blick auf Marie, ihren Blick auf sich selbst und auf das ganze Leben vor ihr.
Anika Landsteiner erzählt eindringlich, bewegend und aufrüttelnd von Frauen wie uns. Von Menschen wie dir und mir. Ein Buch, das im Kopf bleibt.

Meine Meinung: Dieses Buch wurde witzigerweise kurz nach meinem Gewinn zu unserem Buchclubbuch gekürt. Leider hat das meine Lesegeschwindigkeit nicht beschleunigt. Arbeit, andere Bücher und der Fakt, dass es sich hier nicht um einen Pageturner handelt, haben dazu geführt, dass ich das Buch nur zu 2/3 ausgelesen hatte, als wir uns zur Buchbesprechung getroffen haben. Mittlerweile habe ich es aber beendet und es ist ganz dringend endlich mal die Rezension fällig. 

Ich bin etwas schwer reingekommen in das Buch, aber dann ließ es sich recht gut lesen. Mir hat es wie so oft gefallen, dass es zwei Erzählstränge gab. Einen von Marie vor ihrem Tod und einen von Karla, wie sie im Nachhinein versucht, den Tod ihrer Schwester zu verarbeiten. Ebenso hat mich der Kontrast zwischen dem beschaulichen, manchmal einengendem Dorfleben und dem aufregenden aber sehr anonymen Big City Life in New York fasziniert. Die Autorin fängt beides sehr gut ein für mich.

Es werden viele Themen angesprochen in dem Buch. Selbstverwirklichung, Scheitern, häusliche Gewalt. Hängen geblieben ist für mich aber vor allem eines. Nämlich die Frage "Wie gut kenne ich meine Liebsten wirklich?" Denn das ist es, was Karla sich mit jedem weiteren Tag deutlicher fragt. Wie gut kannte ich meine Schwester eigentlich? Wie gut meinen Vater? Wie gut meine Mutter?

Die Antwort darauf tut manchmal weh, bringt aber auch die Erkenntnis, der wir uns wohl alle stellen müssen. Oft kennen wir selbst die Leute, die wir glauben gut zu kennen, nur zum Teil. Beziehungsweise eben nicht ganz. Vielleicht waren wir bei einem einschneidenden Erlebnis einfach noch nicht an deren Seite, vielleicht haben sie einen ganzen Lebensabschnitt ohne uns verbracht (Eltern z.B. - zwangsläufig ;)), vielleicht kennen wir sie nur aus bestimmten Situationen (Sportverein oder Arbeit) oder wir kennen sie zwar schon sehr gut, aber sie erzählen uns trotzdem nicht alles. Die nächste Frage, die ich mir dann gestellt habe, war: Ist das denn schlimm? Für mich nicht unbedingt. Ich glaube, wir alle zeigen oft nur einen Teil von uns, ob bewusst oder unbewusst. Schmerzhaft wird es natürlich dennoch, wenn man nach dem Tod einer Person merkt, dass man sie nicht so gut kannte, wie angenommen.

Und hier sind wir wieder mal bei etwas, was ich am Lesen so sehr mag: Es bringt mich zum Nachdenken. Es bringt mich dazu, andere Blickwinkel einzunehmen und mir solche Fragen zu stellen. Das liebe ich ganz dolle! Das Buch war eher leise, eher ruhig und besonnen. Kein Pageturner, wie schon gesagt. Aber es ließ sich gut lesen und hatte ein lebensnahes Thema. Jeder wird sich hier auf die ein oder andere Art wiederfinden.

"Das Hintergrundrauschen reicht mir, um die aufkeimende Einsamkeit abzufangen, bevor sie sich über mich legt. Ich weiß gar nicht, ob Einsamkeit das richtige Wort ist, es wirkt zu groß für jemanden wie mich. Ich habe eine wunderbare Schwester, fürsorgliche Eltern, einen tollen Freundeskreis. Doch ich bin auch geschieden und wohne nun allein. Und ich weiß, dass Empfindungen manchmal wenig mit äußeren Umständen zu tun haben. [...] Man kann alles unter Kontrolle haben, sogar die Buchhaltung, und trotzdem immer wieder leidvoll auf dem Sofa unter den eigenen Erwartungen zerfließen." 

Das Ende war für mich tatsächlich mit ein paar Überraschungen gespickt, die es für mich gar nicht gebraucht hätte. Die Story von Karla und Marie hätte für das Buch meiner Meinung nach ausgereicht. Das ist aber mein einziger Kritikpunkt.

Titel und Cover: Ob es so gewollt ist, keine Ahnung, aber bei dem Cover denke ich sofort an die ganzen berühmten New Yorker Kunstgalerien (unvergessen schon alleine durch Sex and the City ;)) und der Titel passt perfekt zur für mich herausstechenden Hauptfrage der Geschichte. Von daher: Alles richtig gemacht!