Freitag, 28. September 2018

Statt im Bus zum Betriebsausflug...

...habe ich nun doch noch bis grade im Büro gesessen. Seit einigen Tagen spielt meine Haut verrückt und besonders rund um die Augen ist sie sehr trocken, gerötet und brennt. Nachdem es nun heute Morgen immer noch nicht besser wurde, habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, den Betriebsausflug abzusagen und erst mal vormittags zum Arzt zu gehen. Dort hat man mir dann eine kortisonhaltige Salbe verschrieben und nun hoffe ich mal, dass es bald besser wird.
Bin wirklich traurig, dass ich den Betriebsausflug verpasse, ich liebe solche Veranstaltungen :( Aber es bringt ja nichts. Muss die Arbeit vor dem Wochenende fertig bekommen, damit ich den Quartalsabschluss nächste Woche irgendwie schaffe und so angenehm fühlt es sich ja auch nicht an mit den Augen. Nächstes Jahr bin ich wieder am Start!!!


Letztens habe ich mich gefragt, wieso mir sowas immer passiert, wenn ich so viel vorhabe. Allerdings habe ich immer viel vor, also liegt es wohl eher daran :D So ein bisschen ist momentan allerdings schon der Wurm drin.
Wir schaffen es auch zum ersten Mal seit Jahren nicht zu einer Familienfeier im Saarland :(


Aber dafür werden wir im Ausgleich ein richtig fettes Paket fertig machen, wo wir doch schon keine Spritkosten haben ;). Sollen sich die Liebsten wenigstens über Post freuen können.


Ich habe aber auch Schönes zu berichten! Dienstag war ich mit Kathi, Jasmin und Daniel mal wieder Cocktails trinken. Einen großen MaiTai und einen kleinen Dirty Dress später war ich wunderschön angeheitert. Hihi. Ich liebe dieses Gefühl. Blöd ist nur, dass ich mittlerweile kaum noch schlafen kann, wenn ich hochprozentigen Alkohol getrunken habe. Ich bin einfach wach und unruhig. Kennt das jemand? Früher hatte ich das Problem nie. Liegt das am Alter? Heißt das, ich muss hochprozentigen Alkohol demnächst sein lassen? Naja...solange Bier noch geht ;).


Am Wochenende steht jetzt erst mal nur ein bisschen Haushalt und Entspannung auf dem Plan und Sonntag geht's hoffentlich zu einem Bauernmarkt in Raesfeld. Was macht ihr so Schönes?



Donnerstag, 20. September 2018

Werbung [wegen Nennung/unbezahlt] Das andere Haus - Rebecca Fleet

Klappentext: Als Caroline und Francis ein Angebot zum Haustausch erhalten, zögern sie nicht lange. Voller Vorfreude beziehen sie ihr Urlaubs-Domizil in der Nähe von London. Doch dort stößt Caroline auf Details, die sie zutiefst verstören: ein ganz spezieller Blumenstrauß, die eingelegte CD, ein vergessenes Rasierwasser; scheinbar harmlose Gegenstände, die in Wahrheit aber mit dem dunkelsten Kapitel ihres Lebens verbunden sind – und mit einem Menschen, den sie für immer vergessen wollte. Ist es möglich, dass er sie in eine Falle gelockt hat? Und wer ist nun in ihrer eigenen Wohnung? Es beginnt ein psychologisches Verwirrspiel, das sie und alle, die sie liebt, ins Verderben zu reißen droht ...
Meine Meinung: Gewonnen. Bei Vorablesen. Wo sonst. Ich frühstücke, wie schon oft erwähnt, immer erst mal die gewonnenen Bücher ab, damit die Rezension einigermaßen pünktlich da ist. Bald bin ich aber durch. Zwei fehlen hiernach noch. Mir hat die Leseprobe unglaublich gut gefallen und ich war richtig gespannt, wie es weiter gehen würde. Wie der Klappentext schon erklärt, wollen Caroline und Francis ihrer Ehe wieder etwas mehr Raum geben und ein bisschen rauskommen aus dem Alltag. Der Haustausch bietet dafür eine unkomplizierte Möglichkeit. Doch nach und nach kommt Caroline im neuen Haus vieles sehr merkwürdig vor. Dies ist die Rahmenhandlung und zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden, die dem Leser nach und nach immer mehr Erkenntnisse bringen. Man versteht immer besser die seltsam angespannte Stimmung zwischen Caroline und Francis und entwickelt auch nach und nach Vermutungen, wer im Gegenzug im Haus von den beiden wohnt. Doch die Auflösung kommt tatsächlich erst kurz vor Schluss. Ich habe kurz vorher etwas geahnt, aber hab zumindest sehr lange im Dunkeln getappt. So etwas gefällt mir ja immer gut bei Thrillern.

Richtig gut gelungen ist auch das Stimmungsbild der Ehe. Einerseits der unbändige Wunsch, es gemeinsam zu schaffen und zumindest annähernd die Gefühle von früher zurück zu holen, andererseits der Krater aus Streit und Unverständnis, der zwischen den beiden immer größer wird.

Insgesamt ein sehr gelungenes Erstlingswerk mit fast durchgehend bedrohlicher Atmosphäre, guten Wendungen und einem für mich sehr nachvollziehbaren und nicht an den Haaren herbeigezogenem Ende. Sehr gut!

Titel und Cover: Das Cover ist toll. Man sieht die Fassade eines ganz normalen Hauses, doch die Risse im Bild machen deutlich, dass hier etwas nicht stimmt. Nicht hinter jeder schönen Fassade steckt auch ein schönes Leben ohne Probleme und Geheimnisse. Der Titel ist ebenfalls nicht schlecht. Er ist schlicht und der Zusammenhang zur Geschichte erschließt sich sofort.

Würdest du das Buch erneut lesen? Vermutlich nicht. Das Buch hat mir sehr gefallen, aber ich werde die Auflösung nie vergessen und das hat den Clou für mich ausgemacht. Daher werde ich es eher weitergeben.

Donnerstag, 13. September 2018

Werbung [Wegen Nennung/unbezahlt] Das rote Adressbuch - Sofia Lundberg





Klappentext: Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten. Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz. Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte.


Meine Meinung: Noch ein Vorablesen Gewinn. Ich war wieder fleißig am Rezensieren in letzter Zeit. Und das hier ist definitiv eines meiner Lesehighlights für 2018. So berührt hat mich lange kein Buch mehr. Dabei habe ich die Leseprobe nur ganz schnell gelesen und bin sonst in der entsprechenden Woche zu gar keiner anderen mehr gekommen und war mir auch nicht sicher, ob das Buch mich so begeistern kann. Aber ja! Konnte es. So was von! Doris hat ein aufregendes Leben hinter sich und ist mittlerweile im Winter ihres Lebens angekommen. Tagein, tagaus sitzt sie in ihrer kleinen Wohnung in Schweden und wartet nur noch auf den Pflegedienst und auf den wöchentlichen Videochat mit ihrer Nichte Jenny, die mit ihrer Familie in Amerika lebt. Sie hat sonst leider rein gar nichts mehr, worauf sie sich freuen kann, denn all ihre Freunde und Verwandten sind tot. Damit all ihre Erinnerungen nicht mit ihr verschwinden, beginnt sie, ihre Lebensgeschichte für Jenny aufzuschreiben. Damit die Menschen, an die sie sich erinnert nicht völlig verschwinden, wenn sie stirbt.


Ich sag euch eines: Dieses Buch macht mir Angst. Es macht mir Angst vor dem Alter. Schon oft habe ich überlegt, wie es meiner Oma gehen muss. Erst hat sie ihren Mann verloren und nach und nach auch fast all ihre Freunde. Doch dieses Buch zeigt schonungslos, wie es im Inneren vieler alter Menschen aussieht und ich habe mehr als einmal richtig weinen müssen. Nachdem ich das Buch ausgelesen habe, bin ich tatsächlich sofort zu meiner Oma rübergestiefelt und habe einen Tee mit ihr getrunken und zwei Stunden gequatscht. Da sie neben uns wohnt, sehe ich sie natürlich so oder oft, aber grade in letzter Zeit bin ich mit den Gedanken mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, dass sie oft auf der Strecke bleibt. Dabei ist Zeit mit den Liebsten das Allerwichtigste.
Das ist die Kernaussage dieses Buches.
Und das macht das Buch so wunderschön. Es macht nämlich nicht nur Angst, es macht auch Mut. Mut, die schlechten Zeiten zu ertragen, weil die guten Zeiten das locker wettmachen. Mut zu Lieben, egal wie sehr Liebe auch manchmal schmerzen kann. Eigentlich stellt das Buch sogar eine zentrale Frage an den Leser: Hast du genug geliebt in deinem Leben? Da grübelt man dann wirklich mal nach, besonders in Zeiten, wo wir alle so oft damit beschäftigt sind, uns über andere aufzuregen.


Nebenbei bemerkt ist Doris' Lebensgeschichte auch noch richtig spannend und unterhaltsam. Sie trifft auf sehr interessante Menschen und man kann als Leser durch alle Höhen und Tiefen mit ihr gehen. Und das Ende....Leute das Ende hat mich so sehr gepackt und durchgeschüttelt wie das Ende von Ein ganzes halbes Jahr oder Sieben Minuten nach Mitternacht.
Was Jenny letztendlich für ihre Tante auf die Beine stellt und wie innig das Band zwischen den beiden ist....ganz großes Kino.


Und dann ist da noch das Schlusswort der Autorin und der Brief, der von ihr beiliegt. In ihrem Leben gab es nämlich wirklich eine "Doris" und das rote Adressbuch existiert auch tatsächlich. Ich könnte schon wieder heulen, wenn ich daran denke.
Bitte lest das Buch und nehmt die nächstbeste alte Omi oder den nächstbesten alten Opi einfach mal ganz feste in den Arm. Sie können es garantiert gebrauchen <3.


"An was ich mich wohl später erinnern werde? Mein Leben ist nicht so spannend wie deins gewesen ist. Nicht mal im Ansatz."
"Es ist nie spannend, wenn man es gerade lebt. Dann ist es nur schwierig. Die Nuancen kommen erst später dazu."


Cover und Titel: Das Cover finde ich toll. Ich stelle mir vor, dass genau so das rote Adressbuch von Doris aussieht. Und dementsprechend schlicht und passend ist auch der Titel. Ich überlege schon, mir auch direkt so ein Adressbuch zu kaufen. Wo ich doch eh so gerne Listen mache und Notizbücher führe....


Würdest du dieses Buch erneut lesen? Ja. JA! :)

Sonntag, 2. September 2018

[Werbung wegen Nennung/unbezahlt] Solange wir uns haben - Andrea Ulmer

Klappentext: Jessica Hanser, 42, dachte eigentlich, sie hätte ihr Leben als alleinerziehende, berufstätige Mutter im Griff. Aber als sie plötzlich Panikattacken bekommt, kann sie nicht mal mehr arbeiten. Ihre Teenietochter Miriam hat wenig Verständnis und findet, ihre Mutter solle sich zusammenreißen. Hilfe bekommt Jessica stattdessen von unerwarteter Seite: Ihre Nachbarin Hildegard, die mit 30 Katzen in einem Haus lebt, wird Jessica zur Freundin in schweren Zeiten. Sie zeigt ihr, dass scheue Katzen und kratzbürstige Teenager sich gar nicht so unähnlich sind. Und dass eigentlich jeder ein bisschen verrückt ist. Doch als Miriam plötzlich wegläuft, ist Jessica panisch wie nie zuvor. Wird sie es schaffen, ihre Krankheit zu überwinden und ihre Tochter zurückzuholen? Ein warmherziger Roman, der zeigt, dass es sich lohnt, seine eigenen Ängste zu überwinden - so schwer das manchmal auch sein mag.
Meine Meinung: So jetzt geht es endlich richtig los mit den Büchern aus 2018. Dieses hier ist ein Vorablesen Gewinn und er passte sehr gut in die momentane Zeit, denn bei mir auf der Arbeit ist momentan einiges los. Das ganze Jahr war bis jetzt sehr unruhig und in den letzten Wochen hat es sich zugespitzt. Ich will darüber im Internet gar nicht so viel Schreiben, das gehört hier nicht hin. Fakt ist aber, dass ich merke, dass ich viel mit nach Hause nehme und dass ich mich in Achtsamkeit üben muss. Mir selbst gegenüber und auch meinen direkten Kollegen gegenüber. Aber macht euch keine Sorgen, ich arbeite immer noch gerne bei meinem Arbeitgeber und ich hoffe, dass sich bald alles etwas normalisiert.


Im Buch geht es um Jessica, die immer dachte, sie würde ihr Leben super alleine gewuppt bekommen, bis sie eines Tages auf einmal nicht mehr Auto fahren kann. Anstatt dieses Warnzeichen zu beherzigen und auf den Rat der Ärzte zu hören, spielt Jessica die Situation vor sich selbst herunter, arbeitet von zuhause aus und merkt gar nicht, dass ihre Situation sich immer mehr zuspitzt.
In einer schwierigen Situation hilft ihr ausgerechnet ihre kauzige Nachbarin Hildegard. Und widerwillig muss Jessica mit der Zeit feststellen, dass Hildegard offenbar viel mehr vom Leben verstanden hat, als sie.
Ich mochte das Thema des Buches schon bei der Leseprobe, denn ich bin mir sicher, dass das Buch den Nerv der aktuellen Situation vieler arbeitender Menschen zumindest anreißt. Das Buch lenkt auf leichte Art und Weise den Fokus wieder ins rechte Licht. Dabei bleibt die Problematik Burnout/Überarbeitung zwar im großen und Ganzen recht oberflächlich, aber das war zu erwarten, denn es ist hauptsächlich ein lustiges Buch. Nichtdestotrotz bleibt die Aussage klar und das mag ich. Und es zeigt auch, wie sehr Familienmitglieder von betroffenen Personen mitleiden.
Schmunzeln musste ich übrigens sehr oft. Jessica wird immer öfter bewusst, dass sie selbst ziemlich verbohrt und spießig ist.


Es war seltsam, Hildegard dabei zuzusehen, wie sie ganz selbstverständlich Dinge tat, auf die Jessica nie gekommen wäre. Wer stellte denn Stühle aus Holz, die für das Innere des Hauses gedacht waren, einfach so nach draußen? Nicht dass tatsächlich irgendwas dagegensprach, solange es trocken war, aber dafür waren Terassenmöbel erfunden worden. Es war, als verstoße die Katzenfrau gegen Gesetze, von denen Jessica bisher nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierten, obwohl sie nie im Leben daran gedacht hätte, sie zu brechen.


Hildegard ist übrigens ganz klar meine Lieblingsfigur in dem Buch. Sie steht für Rebellentum im kleinen Maße. Sie zettelt keine Großdemos an oder rennt nackt über ein Fußballfeld, aber sie macht, worauf sie Lust hat, nimmt kein Blatt vor den Mund und kümmert sich nicht um die Meinung anderer Menschen. Das macht sie in höchsten Maßen sympathisch.


"Ich werd lieber gekratzt, als dass jemand sich hinter meinem Rücken das Maul zerreißt."
Wenn man es so betrachtete.
"Menschenleben sind eben komplizierter," sagte Jessica trotzdem. "Katzen müssen kein Geld verdienen."
"Einer der Grüne, warum sie seltener Gehirngrippe haben, als Menschen, würde ich sagen", behauptete Hildegard.
Dagegen fiel Jessica nun wirklich kein vernünftiges Argument mehr ein.


Das Buch ist kein Anwärter auf den Nobelpreis aber auf jeden Fall wunderbar kurzweilig und für jeden geeignet, der sich auf der Arbeit schon mal überfordert gefühlt hat. Man kann sich ein bisschen selbst reflektieren, lachen und auch den ein oder anderen Tipp mitnehmen.


"Die meisten Leute wissen danebensitzen nicht genug zu schätzen", erklärte Hildegard. Es klang fast wie eine tiefgreifende philosophische Weisheit, auch wenn Jessica nicht ganz sicher war, wie man sie zu verstehen hatte. "Die meisten Leute wollen irgendwas tun. Manchmal sind aber Dasein und Danebensitzen das Beste, was man machen kann."


Also ihr Lieben, achtet mal die nächsten Tage ein bisschen genauer auf eure Kollegen, versucht euch, in sie hinein zu versetzen und passt auch auf euch selbst auf.
Ich fahre jetzt mit Tommy und Björn ein bisschen Fotos machen und heute Abend gibt's einen leckeren Tee. Habt es schön!


Titel und Cover: Beides gefällt mir nicht ganz so. Für sich genommen ist das Cover hübsch, allerdings ist es ziemlich nichtssagend. Ich mag es ja lieber, wenn ein Bezug zur Story da ist.Für mich müssten die Blumen und Pflanzen mehr an Dschungel erinnern, dann wäre es passender. Und der Titel kann zwar auf Jessica und Hildegard oder auf Jessica und ihre Tochter gemünzt sein, aber für mich klingt er zu sehr nach Liebesroman. Mir würden bessere Titel einfallen.


Würdest du dieses Buch erneut lesen? Kann ich mir sehr gut vorstellen. Und als Geschenk ist es sicher auch gut geeignet.