Sonntag, 28. März 2021

[Kostenloses Rezensionsexemplar] Das Faultier bewegt sich wie Opa - Eva Dignös und Katja Schnitzler


Zusammenfassung:  Witzig, weise und oft nur allzu wahr sind die Kindersprüche, die Leserinnen und Leser der Süddeutschen Zeitung gesammelt haben. Die SZ-Autorinnen Eva Dignös und Katja Schnitzler haben für dieses Buch die schönsten Zitate ausgewählt - und mit Experten darüber gesprochen, wie Kinder ihre Welt wahrnehmen, weshalb Fantasiefreunde so wichtig sind und wie man als Erwachsener Kinderfragen beantwortet, wenn man selbst nicht mehr weiter weiß … Ein Buch für jeden, der Kinder hat, bekommt oder kennt. Das ideale Geschenk für junge Eltern und Großeltern.

Meine Meinung: Dass solche Bücher keine hochtrabende Literatur sind, ist wohl jedem klar. Aber grade momentan, wo uns das Wasser auf der Arbeit wirklich bis zum Hals steht und wir nur noch rotieren, auf Urlaub verzichten und jede Menge Überstunden kloppen, ist sowas nach Feierabend in der Badewanne genau das richtige. So ein bisschen wie Trash TV ;). Genau diese Entspannung hat es bei mir auch hervorgebracht. In zwei Tagen war es ausgelesen und hat mich ganz oft zum Schmunzeln gebracht. Es ist nach Kategorien unterteilt und wird von dem ein oder anderen augenzwinkernden Kommentar der Herausgeberinnen begleitet. 
Ich warne euch nur vor einer Sache: Unter jedem Zitat der Kids stehen Alter und Name. Und ganz ehrlich? Bei manchen Namen musste ich ganz schnell weggucken, weil ich mich sonst doch nicht entspannt, sondern aufgeregt hätte. Werde nun keine Beispiele nennen, falls diese armen Kinder das hier irgendwann mal lesen sollten. Aber aussprechen wollte ich diesen Hinweis doch mal...;)

Es ist aber dennoch sicherlich ein tolles Geschenk, wie auch schon im Klappentext steht. Werdende Eltern, junge Eltern, Omas und Opas oder auch nur Patentanten (so wie ich ;)) werden ihre Freude daran haben.

Titel und Cover: Mega! Habe das Buch meiner Oma weitergereicht (daher auch ein Bild aus dem Internet) und sie hat sich direkt schlappgelacht. Der Titel macht neugierig (ich habe sofort einen kleinen Jungen vor mir gesehen, der im Faultierhaus des Dortmunder Zoos genau das sagt :D) und das Faultier auf dem Cover mit Gehstock und Schiebermütze (wie mein Opa sie auch hatte) rundet es ab. Schön gemacht!

[kostenloses Rezensionsexemplar] Die Verlorenen - Stacy Halls

Zusammenfassung:  London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, außerstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schließlich zu sich selbst zu finden.

Meine Meinung: Bei diesem Buch hat mich vor allem das Cover direkt magisch angezogen. Es sieht so herrlich filigran und verwunschen aus. Auch die Leseprobe hat mich in ihren Bann gezogen. Es war sehr emotional, Beth zu begleiten, wie sie einen Tag nach der Geburt ihr Neugeborenes im Waisenhaus abgeben muss. Ohne den Vater des Kindes und mit kaum genug Geld, um sich selbst zu ernähren und der harten körperlichen Arbeit, die sie jeden Tag auf dem Markt verrichten muss, hat sie keine Möglichkeit gesehen, das Kind großzuziehen. Doch sie nimmt sich vor, alles zu regeln, Geld zu sparen und das Kind dann wieder zu sich zu holen. Clara heißt die Kleine und Beth gibt ihr als Erkennungsmerkmal das halbe Herz aus Walknochen mit, das sie vom Vater vor dessen Tod bekommen hat.
Sechs Jahre später ist es so weit und sie will Clara endlich zu sich holen. Doch die wurde laut Unterlagen schon einen Tag nachdem Beth sie dort abgegeben hat, wieder abgeholt....von Beth. Und die versteht die Welt nicht mehr. Zusammen mit dem Arzt des Spitals beginnt sie, Nachforschungen anzustellen.

Leider muss ich zugeben, dass meine Begeisterung sich relativ schnell nach den ersten Seiten verflüchtigt hat. Ab dem ersten Drittel des Buches schien irgendwie festzustehen. Selbst die Personen und Faktoren, die noch für Überraschung hätten sorgen können, wurden nicht genutzt. Hinzu kam, dass ich mit keiner der Personen richtig warm geworden bin. Beide Frauen sind mir nicht wirklich sympathisch und machen alles irgendwie unnötig kompliziert. Und die Auflösung erschien mir am Ende dann dazu noch ein bisschen weit hergeholt, so im emotionalen Sinne. Ihr werdet verstehen, was ich meine, wenn ihr es lest.
Also: Starker Anfang mit leider auch starkem Abfall zum Ende hin.
Schön ausgearbeitet fand ich den ernormen Unterschied der Reichen und der Arbeiterklasse. Ich habe die "schäbigen" Seiten Londons wirklich bildlich vor mir gesehen.

Titel und Cover: Wie eingangs erwähnt gefällt mir das Cover super! Es hat viele Details und passt zur Geschichte. Die Nummer 627 beispielsweise ist die Nummer, die Clara im Waisenhaus bekommen hat, als Beth sie abgegeben hat. Und auch die Figur im Käfig mit dem kleinen Kind im Arm passt wunderbar zur Geschichte. Den Titel mag ich in seiner Schlichtheit, denn verloren sind eigentlich alle Personen in dem Buch. Gut gewählt :)