Gestern trudelte schon der nächste Besuch in unserer neuen Wohnung ein. Caro kam vorbei um ein bisschen zu Quatschen und mir beim Pizzaessen zuzusehen ;). Sie selbst wollte keine.
Und Gardinen findet sie omamäßig :D (aber immerhin sind meine noch erträglich sagt sie).
Es war trotzdem nett mal wieder zu plaudern.
Hinterher haben wir noch Pommes und Erdbeeren gekauft und ich hab abends noch den Jungs ein bisschen beim Fifa-Zocken zugeguckt.
Abends habe ich dann mit Tommy das Jenke-Experiment geschaut. Sehr spannendes Thema.
Diese Woche ging es darum, wie es ist, nicht Sehen oder nicht Hören zu können.
Jenke von Wilmsdorff macht wirklich gute Reportagen und beleuchtet dabei viele Aspekte, das gefällt mir.
Gestern wurde gezeigt, wie er jeweils 5 Tage blind und 5 Tage taub war. Er hat mit anderen Blinden Fußball gespielt, hat mit einem blinden Fußballspieler gesprochen, der sein Augenlicht bei einem Unfall verloren hat. Mittlerweile ist er einer der besten blinden Fußballer Deutschlands und wünscht sich trotzdem nichts mehr, als sein Augenlicht zurück. Herr von Wilmsdorff war mit seiner Freundin blind Essen und ist mit einem Blindenstock durch die Stadt Köln gelaufen. Dabei wurde festgestellt, dass viele Blindenleitsysteme entweder falsch installiert oder von Baustellen zugestellt sind. Ein absolutes Unding um das man sich als Sehender null Gedanken macht. Und er war mit einem blinden Mann Skilaufen.
Außerdem hat er quasi-taub einen Tanzkurs besucht, in dem nur taube Menschen tanzen und hat sich mit den Frauen unterhalten (oder es versucht, ging natürlich nur mit Gebärdendolmetscher). Interessant dabei war, wie lebhaft die Gebärdensprache ist weil so viel mit Mimik und natürlich Gestik gearbeitet wird. Besonders witzig fand ich die Gebärde für Milch und Michael Jackson ;). Er hat selbst ein bisschen Gebärdensprache gelernt und sich mit einer tauben Frau unterhalten. Die hat ihm erzählt, dass ihre Eltern und die restliche Familie nie Gebärdensprache gelernt hat. Sie ist also bei Familienfeiern immer außen vor. Halloo?! Man hab ich mich aufgeregt. Was sind das denn bitte für Eltern?! Und wie haben die es geschafft, ihr Kind zu erziehen. Mir tat die Frau so leid, dass ich beinahe geweint hätte. Geht gar nicht!!! Interessant fand ich dann, dass diese Frau aber selbst meinte, dass sie gar nicht mehr hören können will, weil sie sehr gut zurecht kommt und nichts vermisst.
Im Gegenzug hat Herr von Wilmsdorff einen kleinen Jungen, der seit seiner Geburt taub ist, und seine Eltern während einer Operation und der Zeit danach begleitet. Ziel ist es, dass der kleine Kerl hören kann und offensichtlich schlug die OP an und bekommt ihm sehr gut.
Ich war sehr fasziniert von den vielen unterschiedlichen Aspekten und Sichtweisen. Es gibt laut eigenen Angaben von Blinden oder Tauben nicht nur negative Aspekte. Taube haben eine sehr schöne, eigene Sprache und Blinde nehmen ihre anderen Sinne viel intensiver wahr. Nichtdestotrotz stoßen beide Gruppen täglich auf frustrierende Hindernisse und ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein muss, wenn man nie wieder seinen Partner ansehen oder ein Buch lesen kann. Oder wie es ist, wenn man nie wieder Musik hören oder seinen Frust so richtig aus sich raus schreiben kann.
Ich hoffe, es kommen sehr bald neue Folgen!
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