Klappentext: Warum hat der blöde kleine Olli den schönen Schokoladenadventskalender bekommen und ich nur diesen doofen Papieradventskalender, ärgert sich Julia.
Doch das auf ihrem Kalender abgebildete Haus glitzert so silbrig und geheimnisvoll, dass Julia der Versuchung nicht widerstehen kann und das erste Fenster ihres Kalenderhauses öffnet. Da bemerkt sie, dass das Haus bewohnt ist und sie die Menschen, die darin leben, besuchen kann. Damit beginnt ein ganz ungewöhnliches Abenteuer...
Meine Meinung: Um es vorweg zu nehmen: Ja es ist ein Kinderbuch. Und ja ich lese es. Wer mich kennt, weiß, dass ich Kinderbücher liebe! Dieses hier haben wir schon ein paar Jahre und ich lese es jedes Jahr zur Weihnachtszeit.
Cornelia Funke schreibt so schöne Geschichten und auch in ihren Kinderbüchern steckt immer viel für Erwachsene drin. Jeder in meinem Alter kann sich wohl vorstellen, wie er aus der Wäsche geguckt hätte, wenn er früher keinen Schokoladenkalender bekommen hätte. Was soll man mit doofen Bildern? Ich denke, in einem gewissen Alter ist dieses Empfinden vollkommen normal. Aber das hat etwas mit der Zeit zu tun, in der wir leben. Im 19. Jahrhundert war der Adventskalender wirklich nur als Zählhilfe gedacht und bestand oft nur aus Kreidestrichen an Türen. Oder es gab eine Kerze mit 24 Markierungen, und jeden Tag wurde diese bis zur nächsten Markierung abgebrannt. Das finde ich übrigens auch schön, so als Tradition. Und danach kamen tatsächlich erst mal lange Zeit bebilderte Kalender. Sicherlich war das damals für die Kinder das Größte, schließlich kann man sich zu den Bildern Geschichten ausdenken oder erzählen lassen und man hat jeden Tag die Spannung, was wohl heute hinter dem Türchen ist. Beim Schokoladenkalender ist das ja doch recht klar vorhersehbar :P.
Was ich sagen will: Meine Generation kennt es fast nicht anders. Und ich gehöre heute zu den Leuten, die sich immer noch gerne einen Adventskalender kaufen, weil die Vorfreude immer noch toll ist! Allerdings brauche und möchte ich nicht mehr unbedingt einen aus Schokolade. Letztes Jahr hatte ich einen mit Tee, davor das Jahr ein Buch mit 24 Kapiteln. Und tatsächlich hätte ich schrecklich gerne mal einen mit Bildern, einen von früher. Oder so einen, wie Julia in diesem Buch. ;)
Dort spürt man ihre anfängliche Wut darüber, keinen Schoko-Kalender bekommen zu haben und wird langsam mit ihr neugierig, nachdem sie mit viel Trotz doch einen Blick auf das große Bild von dem geheimnisvollen Haus mit den 23 geschlossenen Fenstern und der großen Tür geworfen hat. Man möchte sofort ein Fenster öffnen. Und als Julia dann das erste Türchen öffnet und ihr am nächsten Tag etwas sehr Seltsames auffällt, wird man noch viel neugieriger. Sie lernt eine vollig andere Welt kennen und man schließt als Leser gleich alle Figuren, die Frau Funke erfunden hat, in sein Herz! Natürlich ist auch in der Geschichte nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und Julia muss auch noch darauf aufpassen, dass ihr nerviger kleiner Bruder ihr nicht auf die Schliche kommt und sie bei ihren Eltern verpetzt. Denn dann nehmen sie ihr den Kalender sicher wieder weg. Oder ist er am Ende gar nicht so nervig? Kann er Julia sogar helfen?
Ich bin mir sicher, dass jedes Kind diese Geschichte in sein Herz schließen wird und danach vielleicht sogar auch mal einen Bilderkalender haben will *hihi*
Mit mittelgroßer Schrift und 180 Seiten hat man das Buch auch locker an einem Vormittag vorm Kamin geschafft! :)
Eine tolle Geschichte über die Weihnachtszeit, Fantasie und die Familie für Groß und Klein.
Unbedingt empfehlenswert.
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