es liegt das zweite richtig schöne Juniwochenende
hinter mir. Letzten Freitag war ich mit David, Dennis, Babs und Sascha
im Game beim Currywurst all you can eat. Und auch wenn ich nur einen
Teller geschafft habe, war es trotzdem super.
Danach hab ich mit Tommy noch meine Eltern aus Stiepel abgeholt und um
zum vereinbarten Treffpunkt zu kommen, musste ich einmal durch die
Stadt. Es dürfte so um elf gewesen sein und es war wunderbar, an diesem
lauen Sommerabend durch die Stadt zu schlendern,
vor allem durchs Bermuda-Dreieck. Trubel, Stimmengewirr, Gelächter,
Karaoke-Gesang aus dem Kult. Es war richtig schön :).
Samstag kam dann Aylin mit Emma zum Grillen zu uns
und musste sich der geballten Familie Kröger stellen ;). Alle waren
gespannt auf Emma oder zumindest aufs Essen *grins*
Es war ein super schöner Nachmittag mit viel
Gequatsche und Gejauchze. Emma durfte sich zwischendurch auf eine Decke
in die Sonne legen und mit ihrem Spielebogen spielen und hat sich
währenddessen einfach so zum ersten Mal vom Bauch auf
den Rücken gedreht. Herzallerliebst. Sowieso muss ich sagen, dass ich
immer wieder beeindruckt bin, wie entspannt und glücklich Aylin wirkt.
Sie kommt so toll mit Emma klar und geht so liebevoll mit ihr um. Und
Emma ist auch einfach ein Super-Baby! Zwischendurch
ist sie immer wieder eingenickt und hat ansonsten mit Tommy geflirtet *hihi*
Sonntag sind wir dann nach Seppenrade auf einen
Bauernmarkt gefahren. Das Wetter war toll, es gab Erdbeeren und
Erdbeerbowle und leckeres frisches Brot. Besser kann ein Wochenende
nicht sein!
Als es dann wieder an die Arbeit ging wurde es
leider ziemlich schnell ziemlich heiß. Schwüle Luft bei Temperaturen
jenseits der 30 Grad ist einfach nichts für mich und auch wenn ich mich
möglichst wenig beschweren will, weil wir ja wenig
Sommer hatten bis jetzt, hing ich Mittwoch schon ordentlich in den
Seilen. Konzentrieren fällt mir schwer und ich kann nur noch daran
denken, wie warm mir ist und wie müde ich bin. Zumindest, wenn ich im
Büro bin. Draußen ging es noch einigermaßen. Sommer
ist für mich halt etwas anderes. Aber richtig dicke kam es dann
gestern.
Nachdem ich meinem Kollegen schon den ganzen
Vormittag die Ohren vollgejammert habe, wo denn das Gewitter bleibt weil
es ja immer noch so schwül ist, kam dann nach der Mittagspause endlich
das angekündigte Gewitter. Aber als der Himmel
zunehmend dunkelgrün wurde, war klar, dass das eher eine Sintflut wird.
Binnen Minuten war der gesamte Eingangsbereich der Firme geflutet, der
Aufzugsschacht vollgelaufen und auch die Straße vorm Gebäude komplett
überspült. Zwei Autos gingen in den Wassermassen
kaputt und die Telefone hier liefen heiß.
Es war faszinierend und gruselig. Ich hab dann
zuhause angerufen um mal nachzuhören und hatte eine entnervte Maike am
Telefon, weil unser Keller unter Wasser stand. Das mit dem Shoppen
konnten wir uns wohl abschminken ;). Ich habe dann
früher Feierabend gemacht, um zuhause zu helfen. Zum Glück hatten sich
im Foyer unten schon genug andere Helfer versammelt.
Das nach Hause kommen gestaltete sich dann auch
schwerer, als gedacht, denn es fuhr kein Bus und ich musste zum Bahnhof
laufen. Dort fuhren dann die Bahnen zum Glück und ich habe Hetti und
Viola getroffen, die den Sturm zum Glück gemütlich
im Vapiano überstanden haben. Maike schrieb mir dann nochmal ne SMS,
dass das Wasser jetzt auch durch die Kellerfenster reinlaufen würde und
da war ich dann doch froh, dass ich früher Schluss gemacht habe. Als ich
dann die Tür aufgeschlossen habe, hab ich
es schon plätschern gehört. Kein gutes Zeichen ;).
Hab mich dann schnell umgezogen und mich dann ans
Helfen gemacht. Dank unseres Rückstauventils hatten wir noch wirklich
Glück im Vergleich zu den Nachbarn. So sind nur die Kellerfenster
vollgelaufen und es kam die Kellertreppe runter. Im
Endeffekt standen vielleicht 4 cm Wasser. Ohne das Ventil wäre es
sicher hüfthoch gewesen. Im vorderen Bereich war das gar kein Problem.
Dort ist alles gefliest und wir mussten nur trocken wischen. Aber im
hinteren Teil musste der Teppich natürlich raus und
auch der PVC war unterspült. Und natürlich ebenso die Holzbar und
–wand. Ich hab dann Tommy angerufen und mit vereinter Kraft haben wir es
tatsächlich geschafft, alles Wasser rauszuschüppen, die Bodenbeläge
rauszunehmen, alle Möbel zu verrücken und den Boden
trocken zu legen.
Maike hat zudem alles für die Versicherung
fotografiert. Letztendlich dürften wir die Schimmelgefahr beseitigt
haben und sind wie gesagt noch wirklich gut weggekommen. Bei den
Nachbarn stand das Wasser teilweise deckenhoch und von den Menschen
im Osten will ich gar nicht reden. Da steht das Wasser ja auch noch
tagelang!
Es wartet jetzt zwar viel Arbeit auf uns, aber das
kriegen wir hin. Und Kellerpartys müssen dann halt vorerst
Kemnader-See-Partys weichen oder so ;).
Heute schauen wir noch, dass wir einige meiner im
Keller gelagerten Bücher retten und die Kommode mit den Fotoalben von
der nassen Wand wegziehen. Und natürlich alle Schränke und Kartons
ausräumen, die nass geworden sind.
Ich war überwältigt davon, wie hilfsbereit alle
Menschen um uns rum sein können. Angefangen bei den Kollegen, die sofort
in der Firma geholfen haben (hab gehört, dass sogar welche in unsere
Quartiere zu den Mietern gefahren sind), über
die ganzen Leute aus unserer Straße, die sich gegenseitig Hilfe
angeboten haben (schräg gegenüber von uns ist einfach spontan die
komplette Fußballmannschaft von unserem Nachbarn angerückt ;)) bis hin
zu Tommy, der sofort gekommen ist obwohl es ihm nicht so
gut ging und meinen tollen Freunden, die alle gesagt haben, dass sie
gerne helfen kommen, obwohl bei denen teilweise selbst die Keller oder
Autos voll waren! Großartig! <3
Und wie wichtig diese Hilfsangebote sind, habe ich
gestern wieder gemerkt. Meine Mama ist auch
zu unserer Nachbarin rübergegangen. Die Frau ist alleinstehend, über 70
und ihre beiden Kinder sind im Urlaub. Und
als meine Mutter gefragt hat, ob wir helfen können, hat sie angefangen
zu weinen. Zwar brauchte sie keine akute Hilfe mehr, unser anderer
Nachbar hat wohl auch schon gefragt, aber natürlich war sie aufgeregt
und ängstlich. Es hat ihr gut getan, einen Moment
mit meiner Mutter zu reden. Und sie weiß jetzt, dass wir ihr helfen,
falls sie Möbel oder ähnliches aus dem Keller raustragen muss.
Tja…und nun zum Titel meines Blogeintrages. Ich
musste heute erst gegen halb zehn auf der Arbeit sein, daher hätte ich
ausschlafen können. Allerdings war ich schon um 6 Uhr wach und konnte
nicht mehr einschlafen. Normalerweise schlafe ich
immer sehr gut länger, wenn ich spät arbeiten muss, aber heute ging das
nicht. Und mir ist klar geworden, dass mich das Unwetter und der
vollgelaufene Keller beschäftigen. Es ist ja wirklich nichts schlimmes
passiert bei uns. Wir hatten Glück, sind versichert,
haben helfende Hände und es sind auch keine wirklich materiell oder
emotional unendlich wertvolle Gegenstände kaputt gegangen (bis jetzt
nicht). Aber trotzdem wühlt einen das innerlich auf uns hallt nach. Und
ich habe diese innere Unruhe öfter, wenn etwas
Unvorhergesehes und sehr Überraschendes passiert. Auch wenn es positiv
ist. Ich bin damit dann erst mal ein paar Tage unterbewusst beschäftigt. Und das schon, obwohl gar nichts tragisches passiert ist.
Bei Facebook gab es übrigens unzählige Fotos und
Posts zu dem Unwetter….wirklich faszinierend, welche Kraft Wasser hat
und wie schnell das alles gegangen ist.
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Haltestelle Oskar Hoffmann-Straße in Bochum |
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Bild vom Ecksee, das ein Freund gemacht hat |