Mittwoch, 19. Februar 2020

[Werbung / kostenloses Rezensionsexemplar] Im Schatten des Kronturms (Riyria Chroniken 1) - Michael J. Sullivan

Zusammenfassung: 
Hadrian Blackwater, ein Krieger, der im Moment nichts hat, wofür er kämpfen könnte, begegnet Royce Melborn, einem Dieb und Mörder, der nichts hat, was er verlieren könnte. Beide werden von einem alten Zauberer angeheuert, um ein geheimnisvolles Buch zu stehlen. Es liegt in dem uneinnehmbaren Kronturm, der am besten geschützten Festung, die je errichtet wurde. Und nein, es geht nicht um Gold oder Juwelen … Es geht um viel mehr.
Michael J. Sullivan kehrt zurück zu Riyria und erzählt die Vorgeschichte, das heißt die Abenteuer, bei denen Hadrian und Royce erst zusammenfanden.

Meine Meinung: Im Buchhandel hätte ich dieses Buch vermutlich nicht in die Hand genommen. Das Cover spricht mich null an. Aber zum Glück gibt es ja sowas wie Vorablesen, denn dort gab es die Leseprobe und sie hat mich direkt begeistert. Wie man der Beschreibung entnehmen kann, ist dies der erste Band einer Reihe, die die Vorgeschichte der berühmten Diebesbande um Royce und Hadrian erzählt. Ich muss gestehen, dass ich den Namen des Autors zwar schon mal gehört habe, aber ich habe noch nie etwas von ihm gelesen. Ich kenne also auch die anderen Geschichten von Hadrian und Royce nicht. Doch wie der Autor selbst schreibt, ist es eigentlich der perfekte Moment, um einzusteigen. Natürlich kann man alle bereist erschienenen Bände zuerst lesen, die Geschichten sind in sich abgeschlossen, aber da dieser Band vor der bereits erschienenen Reihe spielt, passt es gut, auch damit anzufangen.

In der Geschichte begegnen sich Hadrian und Royce, die eigentlich nichts gemeinsam haben, außer der Tatsache, dass sie sich in der Welt sehr verloren sind. Ansonsten sind sie komplette Gegensätze. Hadrian ist vertrauensvoll und möchte nach einem harten Leben als Soldat dem Töten abschwören. Royce hat all sein Vertrauen in die Menschheit verloren und will eigentlich nur eins: Überleben. Wenn dafür andere sterben müssen, ist das ein durchaus akzeptabler Nebeneffekt für ihn.
Die beiden sind ein grimmiges Gespann, das nur über Sarkasmus kommunizieren kann und über das man als Leser nur den Kopf schütteln und zwischendurch schmunzeln kann. Das Zusammenspiel der Beiden ist definitiv der Kern der Serie. Ich liebs!

"Ich töte nicht gern."
"Ich bin nicht dumm und habe das inzwischen verstanden. Die Frage ist, warum nicht? Hat Arcadius mich angeschwindelt? Handelst du etwas nur mit Schwertern und trägst deshalb so viele mit dir herum? Hat er dich deshalb mit mir geschickt damit du lernst zu töten?"
"Ich habe mehr als genug Menschen getötet, glaub mir."
"Was ist dein Problem?"
"Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es falsch ist."
"Entschuldige? Sagtest du falsch?"
"Ja, falsch, also das Gegenteil von richtig."
"Wie alt bist du? Glaubst du auch noch an gute Feen, die wahre Liebe und dass man sich bei einer Sternschnuppe etwas wünschen darf?"
"Du glaubst nicht an richtig und falsch? Gut und schlecht?"
"Doch, klar, richtig ist, was gut für mich ist, und schlecht, was ich nicht mag, und das ist dann wirklich ganz falsch."

Parallel zu der Geschichte der beiden ungleichen Diebe gibt es einen zweiten Erzählstrang, bei dem der Leser von Gwen erfährt. Gwen lebt als Prostituierte in einer Schenke und bekommt mit, wie ein Freier eine ihrer Kolleginnen aus reiner Mordlust umbringt. Weder ihr Chef noch der zuständige Wachtmeister der Stadt unternehmen etwas. Da beschließt sie, die anderen Mädchen und sich selbst zu retten, kratzt all ihre Ersparnisse zusammen und flieht in ein baufälliges Haus. Dort wollen die Frauen selbst ein Bordell eröffnen. Doch das wird nicht so einfach, zumal sich Gwen mit ihrer Aktion gleich mehrere Feinde gemacht hat. Aber sie bleibt stark, immer mit dem Hintergedanken im Kopf, den ihre verstorbene Mutter ihr mitgegeben hat: Sie ist dazu bestimmt, einem Mann zu helfen, der eines Tages verletzt an ihre Tür klopfen wird. Er ist ihr Schicksal...

Die Geschichte ist brutal, düster und spannend. Humor kommt nicht zu kurz und es gibt immer wieder Momente, die einem trotzdem ein wohliges Gefühl geben. Jedes Mal, wenn Royce und Hadrian widerwillig über den anderen Grinsen. Oder die Szene, wo Hadrian in Iberton ratlos vor der großen Auswahl an Bier steht. Und dann ist da noch Pickles, den Hadrian ganz zu Beginn trifft und den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Und nicht zu vergessen der fette Plot Twist am Ende.

Leute, ich kann es nicht anders sagen: Ich bin süchtig, direkt nach dem ersten Buch. Ich hüpfe jetzt rüber zu Medimops und bestelle mir die anderen bereits erschienenen Bücher. Reihenfolge hin oder her, ich schaffe es niemals, zu warten, bis Sullivan die restlichen Bände geschrieben hat, die zeitlich vor den bereits veröffentlichten Bänden spielen. Ich liebe die Figuren schon zu sehr.

Zusätzlich war mir das Nachwort so sympathisch, wie es sonst nur bei Fitzek der Fall ist. Chapeau!!!

Titel und Cover: Wie schon erwähnt, das Cover mag ich nicht. Der Turm passt wunderbar und sieht auch gut, aber die Bilder der beiden Männer (die ganz klar Royce und Hadrian sein sollen) machen irgendwie einen billigen Eindruck. Also einfach im Sinne der Bildqualität. Hätte es viel besser gefunden, wenn man den Turm im Gebirge so gelassen hätte und unten auf einem kleinen Pfand zwei vage Gestalten zu erkennen wären. Den Titel finde ich gut. Vor allem im Bezug darauf, dass es eine Reihe wird, kann man wunderbar jedem Buch dem passenden Titel entsprechend dem Auftrag des Diebesbande geben.

Würdest du das Buch erneut lesen? Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!


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