Sonntag, 22. September 2019

[Werbung/kostenloses Rezensionsexemplar] Die geilste Lücke im Lebenslauf - Nick Martin

Zusammenfassung: 
In seinem kaufmännischen Bürojob läuft Nick sein Leben davon. Nach einem Winterurlaub in Neuseeland beschließt er einen Cut: Er lässt Job und Sicherheiten, Freunde und Alltag zurück und geht auf Weltreise. Aus einem Jahr werden bald sechs Jahre, und aus dem jungen Mann aus der fränkischen Provinz wird ein anderer Mensch.

Auf seinen Reisen durch über 70 Länder lernt er mehr fürs Leben als in jeder noch so steilen Karriere: Er wird verhaftet, angeschossen und ausgeraubt, er durchsegelt einen Hurrikan auf dem Pazifik, arbeitet als Reisejournalist für eine renommierte Fluggesellschaft, versucht sich als Schmuggler und verdient ein paar Dollar als Stripper in Las Vegas. Für Nick gibt es kein ›Ich muss fort, ich muss einpacken, ich muss da und da hin‹, sondern er lebt in den Tag hinein.

Und seine Abenteuer sind noch lange nicht zu Ende. Aus Nicks geilster Lücke im Lebenslauf ist ein neuer Lebensinhalt geworden. Gemeinsam mit der Berliner Autorin Anita Vetter hat er sein Abenteurerleben in Fotos und Storys festgehalten.

Meine Meinung: Ich liieeebe Reiseberichte und daher war meine Freude groß, als ich bei Lovelybooks tatsächlich für diese Leserunde ausgelost wurde.

Das Buch liest sich super rasant und spannend, weil Nick so unglaublich viel erlebt. Und klar schlittert Nick auch mal in ausgewachsene Abenteuer wie den Sturm auf hoher See (das geht vermutlich gar nicht anders, wenn man auf Weltreise geht), aber es wird nicht in jedem Kapitel effektheischend eine neue lebensbedrohliche Situation erzählt. Im Gegenteil, es werden auch ausführlich mal die ruhigen (einfach mal in der Hängematte am Strand liegen) oder die richtig beschissenen Situationen (Busfahrt mit Lebensmittelvergiftung in Mexiko) geschildert. 

Richtig gut gefällt mir außerdem, dass man an den Bildern sieht, dass hier kein Travelblogger, gesponsort von Hotels, Fluglinien und Reiseveranstaltern, mit seiner Canon und 5 verschiedenen Objektiven losgezogen ist und uns Bilderbuchfotos präsentiert. Die Bilder sind mitten aus dem Leben, zeigen mal die Landschaft, mal die Leute, die Nick getroffen hat. Sie sind ehrlich. Das finde ich ganz großartig.

Und nicht zuletzt mag ich die zugrunde liegenden Aussagen. Wie er von der Geschichte des Vaters einer Freundin erzählt, der seinen Lebenstraum so lange hinten an gestellt hat, bis er gestorben ist. Dass man genau deswegen seine Träume jetzt verwirklichen soll. Dass man durch das Reisen erst mal wieder merkt, wie viel Angst heutzutage über die ganzen Medien geschürt wird und dass man dort draußen auf so unendlich viele tolle, freundliche, offene und hilfsbereite Menschen trifft. Dass man durch Reisen merkt, wie unbedeutend es doch eigentlich ist, wenn der Bus 5 Minuten zu spät kommt. Dass er früher immer nur erzählt hat, was ihn alles stört und dass er seit seiner ersten Weltreise auf einmal viel mehr davon spricht, was er liebt....Ich könnte ewig so weiter machen. Auch ohne Weltreise kann ich viele dieser Erkenntnisse unglaublich gut nachvollziehen und könnte Nick knutschen dafür!!!
Es hat mich unglaublich fasziniert und inspiriert. Auch den Gedanken, dass alles im Leben (wenn man es mit der richtigen Einstellung angeht), irgendwann einen Sinn ergibt, auch wenn man ihn nicht immer sofort erkennen kann, teile ich seit langem.

Die ein oder andere Erzählung ist mir natürlich besonders im Gedächtnis geblieben. Zum einen hab ich richtig mitgelitten, als Nick bei seiner ersten Rückkehr nach Deutschland in eine Depression verfallen ist und hab mich so gefreut, als Steffi auf der Bildfläche erschienen ist. Ich kann mir vorstellen, wie enorm wichtig es ist, dass man bei dieser Art zu Reisen einen Partner hat, der die eigenen Wünsche und Erfahrungen teilt und der einen aber auch mal sein eigenes Ding machen lässt.

Und tief beeindruckt hat mich die Geschichte von dem genügsamen Pizzabäcker, der genau ausgerechnet hat, wie viele Pizzen er am Tag verkaufen muss, um seine Kosten zu decken und seine Mitarbeiter zu bezahlen, und sobald er diese Zahl erreicht hat, macht er seinen Laden dicht. Der hat das Leben verstanden, kann ich nur sagen!!!! Scheiß auf ständigen Profit <3.

Am meisten hängenbleiben wird bei mir aber die Message, dass wir aufhören sollen, so viel Angst zu haben. Vor dem Unbekannten, vor neuen Ländern und vor allem vor anderen Menschen. Nicks Buch hat mir gezeigt, dass es so unendlich viele hilfsbereite Menschen auf dieser Erde gibt, die gerne etwas an andere abgeben, auch wenn sie selbst viel weniger besitzen als wir es uns vorstellen können.

Und auch das Schlusswort fand ich so wundervoll. Nicht jeder kann diese Art des Reisens sein Leben lang machen, es würde sicherlich auch nicht jeden glücklich machen und das ist auch okay so. Ich selbst sage ja immer wieder, dass ich mit meinem recht langweiligen Leben sehr zufrieden bin, weil ich ein hohes Sicherheitsdenken habe. Aber jeder sollte in sich reinhören und sich überlegen, was er sich für sein Leben wünscht und das dann auch konsequent umsetzen. Und vielleicht auch doch mal aus der Komfortzone heraustreten, wenn auch nur für kurze Zeit. Danke für diese inspirierende Lesereise, Nick. Ich hoffe, ich werde dich bald mal live erleben!

Bei meiner nächsten Reise werde ich an dich und dein Buch denken und hoffentlich den ein oder anderen Tipp umsetzen können. :) (Auch wenn ich garantiert niemals die Todesstraße runter brettern werde!!! :D)
Ihr seht, ich bin begeistert. Ich bin auch jeden Tag in meinem "langweiligen" Bürojob unterwegs, den ich aber zugegebenermaßen im Gegensatz zum Autor sehr liebe. Mir fehlt daher diese innere Unzufriedenheit, die ihn damals angetrieben hat. Dennoch kann ich diese Sehnsucht, diese Neugierde, diese unbändige Lust, mehr von der Welt zu sehen und zwar abseits von den typischen Touri Orten soooo gut verstehen. Geh einfach mal in die Seitenstraßen von den ausgetretenen Pfaden und du wirst tausendmal mehr entdecken als an jedem Souvenir-Stand.

Titel und Cover: Auch der optische Teil des Buches ist wunderbar. Das Format ist schön groß, es ist toll bebildert und der Text kommt mir sehr authentisch vor. Und - wie eine Kollegin auf Facebook schon angemerkt hat - ist der Anblick des Autors auf dem Cover auch nicht von schlechten Eltern ;) Unangefochtenes Highlight für mich ist aber der Titel. Besser kann man es nicht sagen. Klar, es fragen immer wieder alle, wie er diese "Lücke" denn nach seinen Reisen erklären will, doch für ihn ist es eben schon lange keine Lücke mehr. Mal abgesehen davon, dass ich mir als Arbeitgeber vermutlich die Finger nach so einer Arbeitskraft lecken würde. Auf seinen Reisen hat Nick nämlich in so vielen Bereichen Erfahrungen gesammelt, dass er vieles mit Links hinbekommen würde. Von seiner Motivation mal ganz abgesehen.

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Ja! Und ich werde das ein oder andere Exemplar verschenken!

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