Dienstag, 13. August 2019

(Unbezahlte Werbung wegen Nennung) Der Postbote von Girifalco - Domenico Dara



Zusammenfassung: Süditalien 1969. Im verschlafenen Girifalco geht alles seinen gewohnten Gang – die anstehenden Kommunalwahlen sind schon das Aufregendste, was auf absehbare Zeit zu erwarten ist. Doch im Geheimen zieht ein guter Geist die Fäden, ohne dass die anderen Dorfbewohner es ahnen: Denn der Postbote des Ortes ist ein melancholischer Einzelgänger, der die Philosophie liebt und Zufälle sammelt – und nebenbei heimlich in den Briefverkehr des Dorfes eingreift. So versucht er, den Dingen die richtige Richtung zu geben.
Unglücklich Liebende werden zusammengeführt, politische und amouröse Betrugsversuche verhindert, und Mütter bekommen plötzlich Post von ihren in der Ferne verschollen geglaubten Söhnen. Der Postbote von Girifalco scheint sich in seinem zurückgezogenen Dasein eingerichtet zu haben – bis ein mysteriöser Brief aus der Vergangenheit auftaucht, der das Dorfleben im Allgemeinen und seines im Besonderen gehörig ins Wanken bringt. Ein charmanter, lustiger, rührender Roman mit einem zu Herzen gehenden Protagonisten, der uns mitnimmt auf eine nostalgische Italienreise.

Meine Meinung: Mein letzter Vorablesengewinn, den ich noch zu rezensieren hatte. Ist auch schon Monate überfällig. Danach war irgendwie erst der Mallorca Urlaub, dann war wie immer viel los im Alltagsleben und im Urlaub und während Hitzewellen krieg ich ja eh blogtechnisch bzw. rezensionstechnisch eh nichts gebacken. Nun soll das Buch aber auch seine Beurteilung bekommen.

Die Idee der Geschichte finde ich herzallerliebst. Ein Postbote, der Briefe, Poesie, Lyrik und vor allem Zufälle sammelt. Der eingreift, wenn er der Meinung ist, Dinge zum Guten wenden zu können. Ein kleines, verschlafenes italienisches Dörfchen, in dem jeder seine kleinen Geheimnisse hat. In meinem Kopf hatte ich eine genaue Vorstellung der Geschichte und der Art, wie das Buch verläuft.

Leider konnte die Realität da nicht ganz mithalten, was auch ein Grund ist, weshalb ich so lange gebraucht habe, um es zu beenden. Irgendwie fehlte mir der rote Faden bzw. eine Art Entwicklung und Spannungsbogen. Natürlich ist schon vom Klappentext klar, dass es mehrere kleine Geschichten geben würde, aber dennoch hatte ich auf eine Art Rahmenhandlung gehofft.
Außerdem bin ich tatsächlich ständig mit den Namen durcheinander gekommen, was nicht nur an der großen Menge an Charakteren liegt, sondern auch daran, dass für mich die Namen häufig sehr lang und kompliziert schienen. z.B. der Nachname Castagnara-Passalacqua. Wenn es dann nur so Namen gibt, die ständig genannt werden, dann wird es anstrengend. Da kann der Autor natürlich nichts für (und es soll natürlich auch nicht jeder italienische Charakter Giovanni heißen ;)), aber es war für den Lesefluss einfach schlecht.

Es war kein kompletter Reinfall, im Gegenteil. Es gab viele kleine Passagen, die mir unheimlich gut gefallen haben (z.B. die Geschichte mit dem Esel oder die, in der der Postbote sich einen Stempel nachmachen lässt) und bei denen ich während des Lesens richtig schöne Bilder von dem kleinen Örtchen Girifalco im Kopf hatte. Besonders gut gefallen haben mir die kleinen Zufälle, die der Postbote gesammelt und aufgeschrieben hat. Ich denke, jeder kennt diese Momente im Leben, in denen man sich über die seltsamsten Zufälle wundert und der Postbote interessiert sich so sehr dafür, dass er solche Momente katalogisiert. 

Alles in allem war das Buch für mich aber leider einfach zu durcheinander geschrieben und ich hatte zu viel Mühe, der Erzählung zu folgen und all die Menschen zuzuordnen. Schade!

Titel und Cover: Der Titel ist naheliegend, aber auch sehr passend und auch das Cover dazu mag ich. Es passt zu den Bildern, die ich von diesen typischen kleinen Ortschaften in Italien habe und macht Lust auf Urlaub und die passende Lektüre dazu. 

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Nein, leider nicht.

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