Im Januar war ich mit der liebsten Familie im Schwarzwald. Es wird also langsam mal Zeit, dass ich davon erzähle, richtig? :D Wir waren eingeladen zur Hochzeit meines Cousins. Ich hab mich voll drauf gefreut, bevor es jedoch losging, stand erst mal noch die nachgezogene Weihnachtsfeier meiner Abteilung an. Wir machen die nun schon das zweite Jahr in Folge im Januar, weil im Dezember alle immer so ausgebucht sind. Meine Kollegin hatte meinen Chef beim letzten Mal etwas getriezt, weil andere Abteilungsleiter hier im Hause schon öfter für ihre Mitarbeiter gekocht haben. Er könne das doch auch mal für uns machen. Tatsächlich war er ziemlich schnell einverstanden, solange er Unterstützung in Form von Vorspeise und Dessert bekommt.
Da waren Ulli und ich dann natürlich sofort dabei. Daher haben wir am Freitag dann die Kantine in Beschlag genommen, den Tisch gedeckt und für unsere Kollegen gekocht.
Ich habe die Vorspeise gemacht. Es gab Wildkräutersalat mit Himbeer-Dressing und gebratenem Feta. Das wollte ich eh schon lange mal selbst machen und nachdem ich zuhause einmal Probe gekocht habe, hat es auch in der Firma ziemlich gut geklappt. Ich wundere mich ja immer über diese Menschen, die zum Beispiel beim Perfekten Dinner mitmachen und dann an dem Abend etwas kochen, was sie noch nie ausprobiert haben. Und dann wundern sie sich, wenn was nicht so klappt wie geplant. Komisch oder? Vielleicht liegt das aber auch an mir und meinem Drang, alles so gut wie möglich durchzuplanen. Mein Chef hat Hirschgulasch mit Rotkohl und Klößen gekocht. Natürlich hat er das zuhause schon vorbereitet, das hätte an dem Freitag doch etwas lange gedauert. Und ich muss sagen, dass es wirklich ganz vorzüglich geschmeckt hat! Das Fleisch war butterzart und mit kräftiger dunkler Soße kriegt man mich ja immer rum! Und Ulli hat einen Cherryteufel mitgebracht zum Nachtisch. Das ist eine Art abgewandeltes Tiramisu. Die Löffelbiskuits werden mit Sherry getränkt und mit Vanillepudding, Kirschen und Sahne geschichtet. Sehr lecker! Ich bin also gut gestärkt ins Auto gestiegen.
Die Fahrt war leider alles andere als entspannend. Wir hatten das schon befürchtet, aber das macht es ja auch nicht besser. Es war Freitag, Nachmittag und je weiter wir gen Süden kamen, desto usseliger wurde das Wetter. Ab Stuttgart ging das Schneechaos dann richtig los. Letztendlich waren wir um 21 Uhr dann endlich da, wurden sehr nett von unserer Airbnb Gastgeberin empfangen und sind dann auch ehrlich gesagt nur noch ins Bett gefallen. Vor allem Tommy war platt, da er die ganze Zeit gefahren ist.
Am nächsten Tag haben wir uns dann erst mal unsere Wohnung angesehen (sehr hübsch mit riesiger Couch). Und der Ausblick war dann mit dem Schnee auch sehr nett. Wir haben uns dann angezogen und sind nach Villingen-Schwenningen gedüst. Dort haben wir im Internet vorab von einer kleinen, sehr guten Kaffeerösterei gelesen. Und seit bei uns ein Kaffeevollautomat (aka Helga) eingezogen ist, gehen wir überall in Kaffeeröstereien und bringen uns frische Bohnen mit.
Tatsächlich ist Der Kaffeemacher ein wundervolles kleines Lädchen im Herzen der Altstadt, das mehr als liebevoll hergerichtet ist.
Und man bekommt dort nicht nur Kaffee, sondern auch die von mir schon lange beäugelte Schokolade von Original Beans und andere Leckereien wie Marmelade. Außerdem gibt es eine große Auswahl loser Teesorten. Wir haben uns die Angebote angeschaut und wurden direkt gefragt, ob wir vielleicht eine Tasse probieren wollen, bevor wir uns für eine Sorte zum Mitnehmen entscheiden.
Na da sagen wir doch nicht nein! Das Besondere an dieser Rösterei ist zudem, dass es dort regelmäßig kleine Kontingente an seltenen Kaffeesorten/-bohnen gibt. Als wir da waren, gab es z.B. grade den "Frauenkaffee". Ich habe leider vergessen, wo diese Sorte herkam. Aber den habe ich dann jedenfalls probiert, während Tommy sich für die "Wiener Mélange" entschieden hat. Der Frauenkaffee hat uns letztendlich dann zu speziell geschmeckt und wir haben uns die Wiener Mélange und noch zwei andere Sorten ausgesucht. Toll finde ich dieses spezielle Angebot aber dennoch. Und bezahlen mussten wir fürs Probieren natürlich auch nicht :).
Anschließend ging es mit meinen Eltern, Maike und Oma essen. Wir sind einfach in das Hotel gefahren, in dem die vier übernachtet haben, denn das Restaurant dort war ziemlich gut. Und anschließend hieß es auch schon: Aufhübschen!
Denn um halb vier sollte die kirchliche Trauung losgehen. Es war ziemlich kalt und ungemütlich, aber in der Kirche wurden wir sehr herzlich von Lilis Eltern empfangen und als wir auf unseren Plätzen saßen, ließ die Braut auch nicht mehr lange auf sich warten.
Wisst ihr....ich habe meinen Cousin vor unserer Hochzeit im Oktober jahrelang nicht gesehen und obwohl ich mich mega für ihn und Lili gefreut habe, war ich bislang emotional halt nicht sooo involviert. Das ist vermutlich normal, wenn man Menschen nicht so gut kennt und fast nie sieht. Aber als Lili in die Kirche kam, saß ihre und Michis kleine Tochter mit vorne am Altar und als sie ihre Mama in dem schönen Hochzeitskleid entdeckt hat, hat sie angefangen zu strahlen und ist auf sie zugerannt und hat "Mamaaaaa!" gekreischt. Das war schon ziemlich süß.
Und schwupps standen mir Tränen in den Augen. :)
Die Trauung war dann sehr schön. Nicht zu lang, mit einem netten Pfarrer. Lilis eine Schwester hat die Fürbitten vorgelesen (heißt das Fürbitte? Wenn man vorliest, was man dem Brautpaar wünscht? Entschuldigt, aber meine religiösen Kenntnisse halten sich in Grenzen) und es gab eine Live Sängerin, die eine sehr schöne Stimme hatte. Am Schluss wurden in der Kirche noch Fotos gemacht.
Wir haben uns dann rasch vom Acker gemacht, denn wir wollten unser Leihauto zur Wohnung bringen und dann mit dem Taxi zur Location fahren. Tommy und ich wollten eine der seltenen Gelegenheiten nutzen und mal zusammen was trinken ;) Das Taxi von der Wohnung zur Location hat uns 35 € gekostet. Für 2 Kilometer!!!!! Zieht euch das mal rein. 25 € Aufschlag mussten wir bezahlen, weil dort halt schon alles so ländlich ist und es nicht viele Taxi-Unternehmen gibt. Da haben wir ganz schön geschluckt. Ich mein, man gönnt sich ja sonst nix, aber in der Location meinte Papa dann direkt, dass er uns Abends eben schnell heim fährt. Da er mit dem Auto gekommen war, würde er ja eh nicht viel trinken. Puh....Glück gehabt und 35 € für die Rückfahrt gespart :D
Die Location - Die Säge - war wunderschön. Ein hübsches Fachwerkhaus und schön dekoriert war es. Wir haben uns sofort wohl gefühlt. Als das Brautpaar ankam, hatten die Eltern von Lili einen Hefekranz vorbereitet, den die beiden anbrechen mussten. Das ist ja eine altbekannte Hochzeitstradition. Dann konnten alle nochmal ordentlich gratulieren und dann hat sich jeder an seinen Platz begeben.
Wir saßen am Familientisch. Das bedeutet, wir saßen nahe beim russischen Brautvater und dem Wodka :D Papa, Mama und Oma haben nichts getrunken, aber Maike, Tommy und ich haben uns wirklich redlich angestrengt, mitzuhalten. Mein epic Moment für diesen Abend war dementsprechend als Maike mir, nachdem wir gerade wieder nachts in unserer AirBNB Wohnung angekommen waren, schrieb "Ey, Lilis Papa hat mich grade angestupst und gemeint, ich hätte heute ja noch gar nichts mit ihm getrunken."
Hahahahaaaaa :D Echt töfte war der!
Ein DJ hat uns durch den Abend geführt und hat auch ein bisschen moderiert. Beispielsweise beim Brautschuhklau, bei dem die Hochzeitsgesellschaft den Schuh zurückkaufen musste. Wenn jemand 50 € gegeben hat, mussten die Trauzeugen und/oder die Eheleute eine Aufgabe erfüllen.
Zum Beispiel "Jeder Frau im Raum einen Kuss geben" oder "Tanzt zu Gangnam Style". Sau lustig zum angucken. Ich hätte allerdings jeden rausgeschmissen, der das mit mir probiert hätte :D
Außerdem gab es natürlich einen Eröffnungstanz vom Brautpaar mit Konfettikanone. Sehr hübsch!
Und für die Kids kamen dann noch Freunde von Lili und Michi als Minnie und Micky Maus verkleidet. Die hatten echt Spaß!
Ihr seht also, wir wurden gut unterhalten...
...und Papa und Tommy haben sich auch blendend zusammen amüsiert. ;)
Auf dem Oberrang der Location habe ich dann noch diese hübschen herrendamenlosen Schuhe entdeckt. Ein sehr schönes Symbolbild für eine gute Hochzeitsfeier! Also nochmal vielen Dank, dass wir dabei sein durften und auf eine lange, glückliche Ehe!
Irgendwann gegen Mitternacht gab es dann draußen noch ein Feuerwerk und einen Mitternachtssnack in Form von Currywurst. Da hab ich natürlich zugegriffen und bin mir sicher, dass es mir deswegen am nächsten Morgen nicht so schlecht ging wie Tommy :D
Apropos Morgen....nachdem wir uns einigermaßen regeneriert hatten, sind wir am nächsten Morgen noch zu einer kleinen Erkundungstour durch den Schwarzwald aufgebrochen. Schließlich hatten Tommy und ich extra noch einen Tag dran gehängt, um genau das zu tun. Wir sind zum Kandel gefahren, nach dem Feldberg der beliebteste Berg im Schwarzwald. Währenddessen kamen wir durch super schöne Land- und Ortschaften. Auf dem Berg lag richtig viel Schnee, die Sicht war allerdings auch schlecht. Trotzdem war es echt schön, durch dieses Winterwunderland zu laufen. Auf dem Rückweg ging es noch nach Triberg zu den Wasserfällen. Triberg ist zwar sehr touristisch, aber echt schnuckelig und der Wasserfall auch echt beeindruckend. Leider habe ich grade keine Fotos davon. Wenn ich dran denke, frage ich Tommy mal noch nach einem.
Danach war der Tag auch leider schon fast wieder rum und wir haben uns dann noch entschlossen, in Villingen-Schwenningen indisch essen zu gehen. Das war genau das richtige nach so einem Tag. Danach haben wir uns nur noch auf die Couch gefläzt und am Montag ging es dann wieder heimwärts.
Schwarzwald, es war schön! Wir kommen gerne wieder!
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