Samstag, 14. Dezember 2013

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

"Du liebe Güte, was für ein großartiges Buch! Mir fallen gar nicht genug Superlative ein. Mir ist ganz schlecht, so viel habe ich geweint. Es ist unfassbar bewegend und so mutig, über ein solch sensibles Thema zu schreiben. Eine großartige Protagonistin, glaubwürdig, echt, liebenswert, sympathisch. Und was für eine Liebesgeschichte! Mit so viel Wärme erzählt. Mein Buch des Jahres bisher. Unbedingt lesen!" Marian Keyes

"Eine bittersüße Geschichte über Liebe, Lernen und Loslassen." Daily Mail

" Was für ein wundervolles Buch." Sophie Kinsella

"Lou und Will werden die Leser genau so in ihr Herz schließen wie Emma und Dex aus >Zwei an einem Tag<." The Independent

Klappentext: Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird - und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.

Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.

Meine Meinung: Letzte Woche Samstag haben wir über Bücher gequatscht und Babs kam auf dieses hier. Sie war hellauf begeistert und da ich es eh schon lange lesen wollte, hat sie es mir mitgegeben. Ich habe Sonntag Morgen damit angefangen und direkt 150 Seiten gelesen. Nach der Lektüre kann ich mich Babs und den Pressestimmen zu dem Buch nur anschließen! Ich habe schon lange kein Buch mehr in der Hand gehabt, bei dem ich so viel gegrinst, so viel nachdenklich aufgeschaut, so viel geweint habe. Dieses Buch ist absolut ehrlich und unkitschig und so gefühlvoll. Die Charaktere sind absolut authentisch gezeichnet. Man kann sich als Leser in jeden hineinversetzen und leidet und freut sich mit jedem. Die einzelnen Situationen kann man sich wunderbar ausmalen. Man möchte mitlachen vor Freude, Schreien vor Wut und weinen vor lauter Hilflosigkeit. 
Ich persönlich kann mich super mit Lou identifizieren und finde, dass sie eine der sympathischsten Protagonistinnen ist, von der ich je lesen durfte.
Mir gefällt auch der Aufbau der Geschichte. Zuerst lernt man Lou und ihre kleine Welt kennen. Ihre etwas komische, aber liebenswerte Familie, die ununterbrochen um ihre Existenz kämpft. Ihre Mutter, die nie stillhalten kann und immer putzen muss. Ihren Vater, der immer so tut als sei alles okay, aber der ständig Angst um seinen Job hat. Ihre Schwester Treena, die eigentlich so gerne studieren und es zu etwas bringen wollte und dann ungewollt schwanger geworden ist. Treenas Sohn Thomas, um den sich alle in der Familie rührend kümmern. Ihren Großvater, der rund um die Uhr versorgt werden muss. 

Und Louisas Freund Patrick. Der, der früher ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hatte. Der, der früher gerne mit ihr auf der Couch gelegen und TV geschaut hat. Der, der sich jetzt nur noch für Kalorien, Wettkämpfe und gute Trainingszeiten interessiert. 
Schnell bekommt man einen Überblick über Louisas Leben. Es ist langweilig und unaufregend und sie fühlt sich wohl damit. Sie fühlt sich sicher. Als ihr Chef dann das kleine Café schließt, reißt es ihr und ihrer Familie den Boden unter den Füßen weg, denn alle sind auf das Geld angewiesen. Schnell meldet sie sich beim Jobcenter und sucht nach etwas Neuem. Doch schnell merkt sie, dass es gar nicht einfach ist, etwas zu finden. Als Louisa schon resignieren will, schlägt der Beamte ihr einen Job vor. Zwar ist der auf 6 Monate befristet, aber sehr gut bezahlt. Sie soll sich um einen Mann im Rollstuhl kümmern. Zögernd geht sie auf das Angebot ein und macht sich auf den Weg zum Vorstellungsgespräch. Sie macht sich Gedanken. Kann sie sich ohne medizinische Ausbildung um einen alten Mann im Rollstuhl kümmern? Will sie sich überhaupt darum kümmern? Die Körperpflege, das Füttern, die medizinische Versorgung? Doch dann ist alles anders, als erwartet. Sie lernt nicht die Ehefrau ihres Chefs, sondern dessen Mutter kennen. Will ist nicht alt, sondern nur ein paar Jahre älter als sie und nach einem schweren Unfall nahezu bewegungsunfähig. Und sie soll sich auch nicht um die medizinische Versorgung kümmern sondern soll ihm die Zeit vertreiben, ihm Gesellschaft leisten. Einfach da sein.
Louisa nimmt den Job an. Und merkt erst nach und nach, worauf sie sich hier soeben eingelassen hat....

Ich persönlich habe hier auch wieder mal gemerkt, wie treffend Worte sein können. Es gab einzelne Sätze oder Passagen, die mich unheimlich berührt haben. Die mich haben schmunzeln und innehalten lassen oder bei denen mir sofort die Tränen kamen. Menschen mit Worten so zu berühren ist eine wunderbare Kunst!

Dieses Buch ist dazu noch unheimlich lehrreich. Man kommt nicht umhin, sich zu fragen, wie man selbst mit der Situation umgehen würde, in der Will sich befindet. Oder wie man als Elternteil, Freund oder als fester Partner damit leben würde.

Aber das wichtigste an dem Buch ist die Aussage, die unausgesprochen darüber schwebt. Permanent. Mach etwas aus deinem Leben. Trau dich raus. Schau über den Tellerrand. Genieße es. Nimm alles mit, was du kannst. Du bist dein eigener Herr und selbst für das verantwortlich, was du tust oder was du verpasst. Mach das Beste daraus, denn du weißt nie, wie lange es in deiner Hand liegt! Das hat mir unheimlich gut gefallen.

Also ihr Lieben: Ab auf den Weihnachtswunschzettel damit!

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