Dienstag, 12. Januar 2016

Totgepflegt (Maggie Abendroth und der kurze Weg ins Grab) - Minck & Minck

Klappentext: Kann es beim Bestatter zu viele Leichen geben? Wie bringt man einen Finnen dazu, mehr als drei Worte zu sagen? Ist man in einem Pyjama im Supermarkt underdressed oder kommt es auf die Accessoires an? Alles Fragen, die Maggie Abendroth nicht beantworten will. Sie hat definitiv andere Sorgen. Maggie ist 37, pleite und wohnt wieder in ihrer alten Heimat Bochum auf 22 qm - ohne Aussicht. Ihr neuer Job als Aushilfssekretärin bei einem Beerdigungsinstitut stellt ihre Nerven zusätzlich auf eine harte Probe. Bei "Pietät Sommer" ist alles unheimlich: der schweigsame Kollege Herr Matti, ihr blasierter Chef Herr Sommer - und die tote Kundschaft im Keller sowieso. Als dann auch noch ihre Lieblingsorganistin für Trauerfeiern plötzlich verstirbt, steckt Maggie ihre Nase in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen. Gemeinsam mit Freundin Wilma, Herrn Matti und Ex-Kommissar Kostnitz begibt sie sich auf Spurensuche.


Meine Meinung: Endlich habe mein erstes Buch in 2016 gelesen. Und direkt schon wieder eins, das ich schon kannte. Dieses Exemplar hat meine liebe Oma mir vor ein paar Jahren geschenkt und ich war sofort neugierig. Zum Einen finde ich das Cover direkt sehr amüsant und es ist wegen der Farbe auch ein echter Hingucker, zum anderen macht der (Unter)Titel nicht weniger neugierig. Und nicht zuletzt spielt es außerdem in Bochum. Wenn das mal keine Gründe sind.
Tatsächlich war ich auch so begeistert davon, dass meine Oma mir die drei Folgebände auch nach und nach geschenkt hat. Und tatsächlich bin ich nie dazu gekommen, diese dann auch zu lesen. Also habe ich mir das zu Beginn diesen Jahres vorgenommen und wollte - der Vollständigkeit halber - den ersten Band auch nochmal lesen. Dies zur Entstehungsgeschichte dieser Buch-Leser-Beziehung ;).
Vielleicht noch kurz zu den Autoren: Bei Edda Minck und Lotte Minck handelt es sich um Pseudonyme der beiden Frauen Gabriele Brinkmann und Brenda Stumpf. Die eine stammt aus Bochum, die andere aus Recklinghausen. Ortskenntnisse sind also wirklich vorhanden :P


Das Buch beginnt in einem Moment, in dem Maggies Leben nicht mehr schlimmer werden kann. Sitzen gelassen vom Freund, im Stich gelassen von ihrem sonst so genialen Ideen für Drehbücher und neuerdings auch arbeitslos muss sie ihre schicke große Wohnung in Köln verlassen und wieder nach Bochum ziehen. In eine 22 m² große Kellerwohnung.
Fortan ist ihr einziger Freund der streunende Kater Dr. Thoma.
Während Maggie sich vor allem selbst bemitleidet, bekommt sie einen Brief vom Arbeitsamt. Ein Jobangebot für sie. Aber zu Maggies Missfallen ist es ein Bürojob, und zwar nicht irgendwo, nein, in einem Bestattungsinstitut. Und das, wo sie doch schon bei dem Gedanken an eine Leiche Zitteranfälle und eine Gänsehaut bekommt. Doch was bleibt ihr anderes übrig? So geht sie also zum Vorstellungsgespräch und Herr Sommer, der Inhaber, kann es kaum erwarten, sie einzustellen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten kommt Maggie dann aber doch ganz gut zurecht. Außer ihr und ihrem Chef arbeitet nur noch ein höchst schweigsamer, aber sehr höflicher Finne namens Mattie bei dem Bestattungsinstitut und Maggie bekommt zum Glück auch keine Leiche zu Gesicht. Doch eines Tages kommt es zu einem kleinen Engpass und notgedrungen hilft sie Matti bei der Aufbereitung einer Leiche. Während Maggie gar nicht mehr aufhören kann, sich über sich selbst zu wundern, fasst der schweigsame Finne immer mehr Vertrauen zu ihr und macht sie eines Tages auf etwas aufmerksam, was er schon seit längerer Zeit beobachtet und was nicht nur ihm, sondern irgendwann auch Maggie sehr seltsam vorkommt. Zusammen mit einem alkoholabhängigen Ex-Kommissar und einem höchst charmanten Noch-Kommissar machen die beiden sich auf die Suche nach einer Erklärung und nach einem neuen Orgelspieler ;).


Ein sehr kurzweiliges Buch mit jeder Menge Wortwitz, der einen immer wieder schmunzeln lässt. Maggie ist herrlich (selbst)ironisch und kann gar nicht oft genug über ihr Leben meckern. Trotzdem ist sie einem nicht unsympathisch. Hinzu kommen die vielen anderen Charaktere, die man sich alle bis ins kleinste Detail bildlich vorstellen kann und die auch alle ihre Eigenheiten haben.
Natürlich stolpert vor allem Maggie von einer Katastrophe in die andere, steht das aber mit Hilfe von jeder Menge Essen und ihren Freunden irgendwie durch.


Ich kann das Buch sehr empfehlen, besonders, wenn man grade ein wenig Aufmunterung gebrauchen kann.


Würdest du dieses Buch erneut lesen? Auch hier kann ich nur wieder sagen: Ich habe es bereits zum zweiten Mal gelesen :).

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