Zusammenfassung: Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er, den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben – bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann.
Meine Meinung: Damals wollte ich Nachtzug nach Lissabon unbedingt lesen. Ich fand das Cover so toll und alle haben davon gesprochen etc. Leider war ich nicht sooo begeistert. Zwar hab ich den Schreibstil gemocht, aber irgendwie bin ich nicht in die Geschichte reingekommen. Mir ist zu wenig passiert. Auch wenn ich schon damals das Talent Merciers bewundert habe, alltägliche Leute und kleine Situationen zu beschreiben. Nun gab es sein nächstes Buch als Hörbuch bei Vorablesen und vor allem überzeugt hat mich beim reinhören der Sprecher, Markus Hoffmann. Er hat eine wunderbare, tiefe Stimme und er liest bedächtig, sodass man ihm einfach Aufmerksamkeit schenken muss.
Nun, wo ich den Roman durchgehört habe, muss ich leider sagen, dass der Sprecher für mich das Beste an diesem Hörbuch geblieben ist. Wie schon bei Nachtzug nach Lissabon wird mir hier einfach zu viel geschwafelt. Die verwendete Sprache, die ist wirklich toll. Und auch hier kann der Autor wieder wunderbar kleine Situationen aus dem Alltag bildhaft beschreiben. Ich mochte es, wie Leyland nach Jahren wieder zurück in London ist und die Stadt erlebt, grade weil ich selbst erst wieder da war. Und ich mag die Liebe zur Sprache und zu Worten, die durch das Buch spürbar und ja auch direktes Thema ist. Aber es passiert einfach zu wenig für mich. Manchmal musste ich mich richtig doll konzentrieren, um überhaupt bei der Sache zu bleiben. Die Grundidee ist vielleicht nicht schlecht. Ein Mann mittleren Alters bekommt eine schlimme Diagnose und krempelt daraufhin sein Leben nochmal um. Aber die Idee ist nicht neu und grade deswegen muss da dann mehr kommen.
Ich hatte ab der Mitte das Gefühl, in einem dicken, zähen Erinnerungsfilm der Hauptfigur zu stecken und hab nur drauf gewartet, dass nun endlich die eigentliche Geschichte losgeht.
Ich fürchte also, ich werde mit Mercier nicht mehr warm in diesem Leben.
Titel und Cover: Beides finde ich einfach toll. Das Cover könnte in Triest aufgenommen worden sein, Leylands Lebensmittelpunkt. Das Mittelmehr spielt für ihn ja seit der Kindheit eine zentrale Rolle, denn er will alle Sprachen lernen, die dort gesprochen werden. Naja und der Titel...dazu muss ich nichts sagen, oder? Er passt zum Buch, er ist wunderbar poetisch und jeder von uns weiß abgesehen davon, wie viel Gewicht manche Worte für einen haben können.
Würdest du dieses Buch erneut lesen? Leider nein.
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