Zusammenfassung: Wie will ich später leben? Was macht mich glücklich? Wie will ich Geld verdienen? Um das herauszufinden, bin ich ein Jahr durch die Welt gereist. Ich habe eine Kung-Fu-Schule in China besucht. Dort lernte ich unter anderem zwei kanadische Gangster kennen, trank viel Tee aus winzigen Tassen und brach mir (SPOILER!!) den Arm in einem Kickbox-Match. Dann war ich Lehrer in einer Dorfschule in Indien, wo ich ab und zu auch eine Kakerlake oder zwei getötet habe. Auf einem Bauernhof in Schottland habe ich mich anschließend von Indien erholt und drechseln gelernt, ohne einen Finger zu verlieren. Am Ende der Reise hatte ich ein paar Antworten auf die Fragen im Gepäck, die ich mir am Anfang gestellt habe.
Meine Meinung:
Puuuh, wie hart hinke ich mit dem Bloggen hinterher? Das wird auch nichts mehr mit der Jahres-Lese-Bilanz für 2018, da ich nicht mal die für 2017 fertig bekommen habe. Selbst dafür fehlen noch ein oder zwei Rezensionen und so langsam müsste ich die Bücher wohl nochmal lesen, um sie angemessen beurteilen zu können :D. Aber letztens dachte ich mir so "Katja, mach dir einfach keinen Stress damit, es soll ja Spaß machen." Daher rezensiere ich jetzt einfach mal schön weiter in unregelmäßigen Abständen vor mich hin. Es ist privat einfach zu viel los, als dass ich das hier super regelmäßig betreiben könnte. Und ich will ja demnächst auch mal wieder von anderen Sachen erzählen, also vom Mallorca Urlaub zum Beispiel. Oder von meiner neu aufgeflammten Sport-Motivation. Wir schauen mal :)
Obwohl mich das Cover so gar nicht angesprochen hat, hab ich die Leseprobe mal gelesen und siehe da, Herr Bühre hat mich direkt für sich eingenommen. So ein junger Mann und schon so viel Reife und Lebensweisheit. Das hat mir sehr imponiert und zieht sich auch durchs ganze Buch. Jugendsprache kommt zwar hier und da mal zum Einsatz, aber so, dass es weder gekünstelt wirkt noch nervt.
In meiner Familie haben wir selten Nachrichten geguckt, wir haben das nie so kultiviert wie andere Familien um 19 oder 20 Uhr. Es gab eine Tageszeitung, der ich jeden Morgen maximal 5 Minuten in schläfriger Langeweile geopfert habe. Für manche mag das ein Zeichen von Ignoranz sein, ich selbst habe nie so genau drüber nachgedacht. Aber ich weiß auch nicht, was besser ist: beim voll gedeckten Frühstückstisch oder während des Abendessens Artikel darüber zu lesen, dass Leute irgendwo auf der Welt hungern und sterben, und nichts zu tun - oder nichts Genaueres darüber wissen zu wollen und ebenfalls nichts zu tun.
Der Inhalt wird durch den Klappentext schon recht deutlich. Paul Bühre hat sein Abi in der Tasche und fragt sich nun, wie so viele junge Menschen, was er nun mit seinem Leben anfangen soll. Statt sinnlos irgendein Studium anzufangen möchte er lieber erst mal Reisen. Dabei möchte er zum einen seinen Horizont erweitern, sich selbst besser kennen lernen und sich über seine Ziele klar werden und nebenbei möchte er sich den Traum erfüllen, Kung Fu an einer richtigen Kung Fu Schule zu lernen.
Auf mich hat Kämpfen - sei es Boxen, Kung Fu oder auch die Gladiatoren-Battles im Kolosseum, die man aus Hollywood-Streifen und Büchern kennt - schon immer eine Faszination ausgeübt. Auch wenn ich mit der Aggression, dem Blut, der Gewalt normalerweise nichts anfangen kann. Vielleicht ist es das Unzivilisierte, Archaische, das Wilde, das mich reizt, jener Teil des Menschen, den wir so häufig verleugnen oder unterdrücken. Trotzdem ist er da. Ich denke, es ist doch viel besser, wenn man diesen Teil kontrolliert, also nach gewissen Regeln rauslässt, als einfach nur in einer sinnlosen Gewaltexplosion. Wenn man es schafft, seine Impulse zu lenken, kann man viel über sich lernen.
Unterstützt werden Bühres Erzählungen durch witzige Skizzen, die er während seiner Reisen gemacht hat.
Toll finde ich auch, dass es zu keiner Zeit um irgendwelche superspannenden Abenteuer geht, sondern wirklich eher um den Alltag in fremden Ländern und wie man damit umgeht, wenn mal etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommt. Hier hat man wirklich mal das Gefühl, die Sitten und Gebräuche anderer Länder nahe gebracht zu bekommen.
Überall auf der Welt können Menschen Englisch, und man mogelt sich so durch, aber hier in China ist das immer noch schwer. Es ist nicht allein die Sprache, die kann man lernen. Es ist die Art zu denken, ein ganz anderer Lifestyle. Einfacher, aber auch geselliger. Man isst zusammen, teilt alle Speisen, macht pberhaupt selten etwas alleine. Nicht so wie im Westen, wo jeder sein eigenes Menü, sein eigenes Zimmer und vielleicht sogar sein eigenes Bett hat.
Das Buch ist eine tolle Mischung aus sehr ehrlichen Schilderungen der schlechten Zustände in anderen Ländern aber auch all den lohnenswerten Erfahrungen und Begegnungen, die man dort machen und erleben kann. Es macht Lust aufs Reisen ohne das Thema zu verklären (besonders für junge Leute ja auch wichtig). Es ist ein tolles Geschenk für alle, die ihren Schulabschluss in der Tasche haben, für alle, die gerne Reisen und für alle, die einfach gerne etwas über fremde Länder lesen.
"Aber irgendwie will ich auch nicht so ein Pfosten sein, der der Welt sagt: >Hey guck mich an, ich bin ein echter Shaolin-Kämpfer, weil ich jetzt keine Haare mehr auf dem Kopf habe.<
Andererseits wäre es ja voll traurig wenn ich zurückkomme und immer noch genau gleich aussehe"
Ich bin gerade mal einen Monat weg, und meine Welt ist völlig durcheinander. Meine Perspektive auf das Leben wurde durch drei geteilt und ist dann mit 23 multipliziert worden. Ich habe in der kurzen Zeit schon so vieles erlebt, was ich vorher nicht kannte. Dass China auf demselben Planeten liegt wie Deutschland, ist einfach absurd.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!
Titel und Cover: Beides finde ich sehr mittelmäßig, weil es für mich überhaupt keine relevanten Rückschlüsse auf den Buchinhalt zulässt und auch generell optisch nicht wirklich ansprechend ist. Ohne die Leseprobe hätte ich das Buch sicher nie gekauft.
Würdest du dieses Buch erneut lesen? Ja!
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