Dienstag, 19. September 2017

Durch alle Zeiten - Helga Hammer


Klappentext:
Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Mit siebzehn Jahren verliebt das Mädchen mit dem Madonnengesicht sich in einen jungen Mann aus angesehener Familie. Diese Liebe darf nicht sein und lässt doch beide ihr Leben lang nicht mehr los. Klar und tiefbewegend schildert Helga Hammer eine archaische Bergwelt, geprägt von harter Arbeit und gesellschaftlichen Zwängen, von den 50er Jahren bis in die Gegenwart.


Meine Meinung: Nach einigen Wochen habe ich mal wieder ein paar Leseproben bei Vorablesen inhaliert und ich habe mich so sehr gefreut, als die Mail kam, dass ich ausgerechnet dieses Buch gewonnen habe. Die Leseprobe hat mich sehr angesprochen und wie ihr wisst mag ich es ja immer noch viel lieber, wenn die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht. Das ist hier der Fall.
Gewechselt wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart im Leben von Elisabeth. Man lernt sie als fröhliches, offenes und zuversichtliches junges Mädchen kennen. Im Vergleich zu ihrem älteren Ich, das durch das Leben auf den Boden der Tatsachen geholt wurde. Durch einige impulsive Entscheidungen in Elisabeths Leben ist bei weitem nicht alles so gelaufen, wie sie es sich ausgemalt hat und oft droht sie schier zu verzweifeln von Sorge um das Geld, um die viele Arbeit, um ihre Kinder, um ihren gewalttätigen Mann. Doch eine Konstante gibt es in ihrem Leben. Eigentlich zwei. Ihre Jugendliebe Niklas und ihre Heimat, die Bergwelt. Beide erhalten sie aufrecht.
Ein Roman, der unter die Haut geht.
Der einen mit der Frage konfrontiert, wie viel Zukunft eine Beziehung hat, in der man nicht mit ganzem Herzen liebt. Wie sehr sollte man sich den gesellschaftlichen Konventionen beugen? Man einen Ansehen glücklicher, als die Person, die man eigentlich liebt?


Sehr schön wird hier aber auch gezeigt, dass das Arbeiten früher noch anders war. Zum einen war es viel einfacher, eine Arbeit zu finden, zum anderen wurde aber auch härter gearbeitet. Im wahrsten Sinne des Wortes hat man sich den Buckel krumm geschuftet. Erst gestern habe ich ein sehr interessantes Gespräch mit meiner Oma darüber geführt. Ich habe ihr von dem Buch erzählt und dass es einen nachhaltigen Eindruck auf mich hatte und sie hat mir erzählt, wie sie früher gearbeitet hat. Das war schon sehr interessant und lässt mich stark an mir zweifeln, wenn ich bedenke, wie oft ich schon nach 8 Stunden Schreibtischarbeit stöhne.


Am faszinierendsten für mich war ganz klar, dass Elisabeth niemals ihren Lebensmut verloren hat. Durch alle Zeiten hat sie sich durchgekämpft (daher finde ich den Titel auch unsagbar passend und wunderschön), die Zähne zusammen gebissen und immer irgendwoher Kraft geschöpft, um weiter zu machen. Um so berührender war das Nachwort der Autorin - die offenbar eine Freundin von der im Buch beschriebenen Elisabeth ist - für mich. Eine sehr inspirierende Frau mit einem bewegten Leben.


Das Cover finde ich ebenso wunderbar wie den Titel. Der Ausschnitt eines Schwarz-Weiß Fotos einer tanzenden Frau vor einem farbigen Hintergrund. Zeigt den Wandel der Zeit und zeigt Elisabeth, wie sie ihr Leben gelebt hat. Immer in Bewegung.
Ein tolles Buch!


Würdest du dieses Buch erneut lesen? Jaaaa :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.