Dienstag, 14. August 2012

Time goes by

Heute ist der 14. August. Vor einem Jahr ist mein Opa gestorben und er fehlt mir immer noch.
Sein schwarzer Humor, sein lautes Lachen, sein verschmitztes Grinsen. Mittlerweile haben wir im Flur überall Familienbilder aufgehangen und von irgendwo grinst er mir jeden Tag entgegen.
Teilweise tut es weh, meistens ist es aber schön. Ich habe beim Fotoalben durchsehen ein Bild von mir und ihm am Strand gefunden. Er hatte damals noch einen richtig dicken Bauch, er hat im Sand gelegen und ich hab auf seinem Rücken gesessen.
Das Bild muss ich mir unbedingt raussuchen, es ist klasse J. Trauerbewältigung ist eine seltsame Sache. Wenn derjenige noch lebt kann man sich gar nicht vorstellen, wie das Leben ohne denjenigen sein soll.
Wenn derjenige dann tot ist, realisiert man es oft gar nicht richtig. Nach und nach wird es klarer und dann tut es auch richtig weh. Aber wenn man nicht alleine ist und darüber reden kann, hilft es ja meistens schon sehr. Nach und nach gewöhnt man sich irgendwie daran, lenkt sich ab und so weiter.
Aber es gibt immer diese Momente, in denen es einen wieder voll trifft. In denen man sich fühlt, als sei es einem grade erst bewusst geworden, dass die Person, die einem so nahe gestanden hat, nie wieder da sein wird. Nicht körperlich zumindest.
Ich bin froh, dass meine Oma sich so bekrabbelt hat, obwohl heute mit Sicherheit ein schwerer Tag für sie ist. Meine Mutter und Maike gehen heute mit ihr in die Kirche und zünden eine Kerze an.
Letztens hat meine Oma von einer Nachbarin ein Foto geschenkt bekommen, auf dem meine Oma zu sehen ist, wie sie an einer Garderobe steht und mein Opa nimmt sie grade so halb in den Arm um mit ihr zu Tanzen und beide strahlen übers ganze Gesicht. Das war so ein Moment.
Gleichzeitig ist es aber so schön, sich zu erinnern, alte Fotos anzusehen und meine Oma hat auch genug Anekdoten parat. Es ist ein seltsames Gefühl. Aber ich habe so viele tolle Leute um mich herum und ich glaube daran, dass ein Teil von ihm in mir weiterlebt und das ist ein gutes Gefühl.
Ich hoffe sehr, dass ich es heute noch schaffe, an sein Grab zu gehen und ein paar Blümchen hinzulegen.

Unzusammenhängende Sätze, ich weiß. Aber manchmal brauche ich das genau so.

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