Donnerstag, 27. November 2014

Hundert Namen von Cecilia Ahern

Klappentext: Die junge Journalistin Kitty Logan ist am Tiefpunkt, als sie eine geheimnisvolle Liste in die Hand bekommt - mit hundert Namen unbekannter Frauen und Männer darauf. Hundert Menschen, über die niemand etwas weiß. Wer sind sie? Was verbindet sie miteinander? Kitty bleiben nur zwei Wochen, um es herauszufinden - für ihren Artikel und für ihre eigene Zukunft...
Phantasievoll, spannend, unverwechselbar: der berührende Roman einer unvorhersehbaren Suche. Denn jeder von uns hat seine Geschichte.

Meine Meinung: Und mal wieder eines dieser süßen, kleinen Bücher aus der Taschenbibliothek von Fischer. Um ehrlich zu sein, hab ich das Buch fast nur deswegen gekauft. Ich bin bislang immer an Cecilia Ahern vorbeigelaufen, weil ich dachte, dass die Frau nur so Liebesschnulzen schreibt. Aber weil ich von diesem Buch hier doch schon viel gehört hatte und es eben in diesem süßen Format vor mir lag, hab ich ihm dann doch eine Chance gegeben. Doof irgendwie ne? Naja...ich habe es jedenfalls nicht bereut. Das Buch handelt von einer Frau, die sowohl privat als auch beruflich am Ende ist. Ihr Selbstvertrauen ist nach einem beruflichen Fehlschlag mehr als zerstört und sie verkracht sich erst mit ihrem Lebenspartner und dann mit ihrem Freund. Als schließlich noch ihre Chefin und beste Freundin stirbt, weiß sie nicht mehr, wie sie mit ihrem Leben weiter machen soll.
Doch als sie die geheimnisvolle Liste mit hundert Namen findet, wittert sie die Chance, alles wieder gut zu machen und macht sich voller Motivation an die Recherche. Doch je mehr Leute sie kennen lernt, desto mehr fragt sie sich, wo das hinführen soll. Sie kann einfach keine Gemeinsamkeiten entdecken und so richtig spannend erscheinen ihr die Geschichten auf den ersten Blick auch nicht, die sie von den Personen zu hören bekommt.
Allerdings findet Kitty bei der Suche nach ihrer Geschichte immer mehr zu sich selbst zurück und sie fasst wieder Mut. Und schließlich geht ihr auch für ihre Story ein Licht auf.

Vom Spannungsgrad her ist die Geschichte mit "Die unglaubliche Pilgerreise des Harold Fry" zu vergleichen. Es ist kein Pageturner, der einen nachts wach bleiben lässt. Ich bin aber deshalb nicht weniger angetan von diesem wunderbaren Büchlein. Hier stehen die Charaktere im Vordergrund und die sind einfach nur unglaublich menschlich. Kitty geht einem mit ihrem Selbstmitleid manchmal ordentlich auf den Keks und im selben Moment tut sie einem selbst leid. Und kurz darauf liebt man sie wieder, wenn sie trotz des enormen Zeitdrucks, der auf ihr lastet, gefühlvoll mit ihren Interviewpartnern umgeht und sich ehrlich für den Menschen interessiert.
Es geht darum, dass jeder von uns irgendwie ein bisschen verrückt ist, was uns andererseits alle wieder irgendwie normal werden lässt. Kitty lernt so viele skurrile Menschen kennen, aber wenn man kurz nachdenkt, fallen einem selbst auch solche Menschen ein. Menschen, die einen Tick haben, etwas schreckliches erlebt haben, eine ganz besondere Eigenschaft haben, oder Menschen, die einfach ab und an etwas ganz Verrücktes tun. (Und immer wieder habe ich mich gefragt, ab wann etwas verrückt ist, wenn doch jeder irgendwie einen an der Waffel hat?! ;))
Jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder auf dieser Welt hat etwas zu erzählen. Wir müssen nicht sein, wie Madonna oder der Papst, um wichtig zu sein. Wir müssen uns nicht immer bemühen, jeder hat automatisch seine Geschichte. Und nur wenn man diese Geschichte kennt, kann man den Menschen verstehen und wissen, warum er so ist, wie er ist und warum er sich so verhält.
Diesen Gedanken finde ich wunderbar und genau das ist es auch, was das Buch so wunderschön macht. Es macht einen nachdenklich, aber gleichzeitig auch sehr zufrieden.
(Am besten gefallen hat mir übrigens die Geschichte von Mary und Sam....die Idee, die Sam hat, ist einfach nur urkomisch. Lest es selbst, dann wisst ihr, was ich meine!)


(Apropos nachdenklich: Heute war ich in der Pause spazieren, hatte zwar mein Buch dabei, konnte mich aber nicht wirklich konzentrieren. In letzter Zeit bin ich wieder sehr nachdenklich und schweife manchmal richtig ab. Ich denke so viel über mich selbst nach und wunder mich über Manches. Ich würde mich grundsätzlich als eine starke Persönlichkeit bezeichnen und bin eigentlich recht zufrieden mit mir. Andererseits bin ich das eigentlich vor allem in Gegenwart anderer. Ich WILL stark sein und bin es deswegen dann auch meistens, grade für Andere. Wenn ich aber alleine bin oder es irgendwie um mich geht, dann zweifle ich oft viel schneller, vor allem eben an mir selbst. Es ist schwer, das genauer zu beschreiben, denn das ist und bleibt nun mal ein öffentlicher Blog und so viel und so gerne ich hier auch schreibe, es gehört nun mal doch bei weitem nicht alles in die Internetwelt. Jedenfalls bin ich manchmal selbst erschrocken, wie leicht ich mich verunsichern lasse. Ich will immer mit allen gut Freund sein und mache mir selbst bei Menschen, die ich gar nicht mag, Sorgen, dass sie mich nicht mögen könnten. So was Schwachsinniges. Generell werfen mich wirklich manchmal Kleinigkeiten ewig aus der Bahn und ich hab ständig dieses lästige Gefühl, mich für alles rechtfertigen zu müssen. Vermutlich erwartet das niemand von mir außer ich selbst. Ganz seltsam. Liegt vielleicht auch an der Jahreszeit, dass ich nachdenklicher werde. Oder am Alter…vielleicht nennt man das ja auch „erwachsen werden“…bäh ;). Mag ich gar nicht. Mit was anderem kann ich das nämlich auch gar nicht erklären. Naja…klingt jetzt alles auch dramatischer als es ist und ich hab heute Morgen ein bisschen mit Tommy geredet und das hat schon mehr als gut getan! <3)

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