Montag, 22. Mai 2017

Schottland Urlaub Teil 1

Entschuldigt die Funkstille die letzten Tage. Wir mussten einiges für den Urlaub vorbereiten und da blieb keine Zeit für den Blog. Nun sind wir aber seit Samstag wohlbehalten in Schottland und ich habe mir fest vorgenommen, dieses Mal kleine Zwischenberichte zu schreiben, da ich es nach de,m Urlaub niemals schaffe, einen kompletten Bericht zu verfassen (sitze ja jetzt noch am London-Bericht).
Ich versuche auch einfach mal, nicht zu sehr abzuschweifen....:D
Am Freitag war ich den ganzen Tag über doch sehr angespannt. Mit dem Auto in den Urlaub ist für uns ja nix Neues mehr, aber Fliegen mit umsteigen hab ich noch nie gemacht. Und dann noch den Leihwagen abholen, Linksverkehr, Cottage finden....man hat eigentlich nur darauf gewartet, dass es losgeht. Samstag sind wir dann in aller Herrgottsfrühe zum Flughafen nach Düsseldorf gebracht worden (danke bester Papa <3). Und ab da hat alles wunderbar reibungslos geklappt. Gepäck aufgegeben und durch die Sicherheitschecks zum ersten Flug nach London. Dort hatten wir dann zwei Stunden Aufenthalt und konnten dann in den Flieger nach Inverness steigen. Unser Gepäck wurde autmatisch umgeladen.
In Inverness angekommen hat es zwar leider geregnet, aber das sollte die Stimmung nicht trüben. Unser Gepäck kam flott zur Gepäckausgabe (auch so ein Punkt...hatte echt Angst, dass es verloren geht :D) und am Flughafen stand schon jemand von Hertz, der alle, die einen Leihwagen gemietet haben, zur nahegelegenen Hertz-Station gefahren hat. Sehr gute Organisation! 
Dann habe ich eben unsere Vermieterin vom Cottage angerufen und uns für die nächsten Minuten angekündigt und dann startete schon das nächste Abenteuer, vor allem für Tommy: Linksverkehr. Ich konzentriere mich aber immerhin brav mit. Und auch wenn es echt seltsam ist, Tommy macht das super! Und nach zwei Tagen hat er sich schon sehr gut dran gewöhnt. Unser Cottage mussten wir dann noch kurz suchen aber dann waren wir endlich da. Unsere Vermieterin Mrs. MacDonald ist eine Seele von Mensch. Sie hat uns ein Willkommenspaket uns eine voll liebe Karte ins Häuschen gestellt, den Kühlschrank ein bisschen gefüllt und beantwortet uns jede Frage, die wir haben. (zum Beispiel wie man britische Türen abschließt oder ob ich noch eine zweite Decke haben kann) 
Wir verstehen sie zum Glück auch sehr gut :)


Ach und das Cottage...es ist ein echter Traum! Hier oben seht ihr nur den Eingangsbereich und der ist schon so niedlich. Es ist ein sehr altes Haus, aber toll modernisiert und so gemütlich. Richtig britisch mit dicken Teppichen, Blümchenvorhängen und einem großen Garten. Wir können vom Wohnzimmer auf den Moray Firth gucken und alles ist einfach richtig schön :)
Und ich konnte zum ersten Mal aufatmen: Angekommen. Yeah!
Jetzt stand für Samstag nur noch einkaufen auf dem Plan. In unmittelbarer Nähe gibt es ein großes Einkaufszentrum, wo man wirklich alles bekommt, was man braucht. Bei Tesco haben wir uns dann erst mal ordentlich eingedeckt. Ich gestehe, dass es eine meiner liebsten Entdeckungen im Urlaub ist: fremde Supermärkte. Es ist so spannend zu sehen, was es dort gibt, was wir nicht kennen. 
Sofort aufgefallen ist uns die Abteilung mit den vielen frischen, fertigen Gerichten. Vor allem indische Sachen gab es zu Hauf. Die vier großen Plastikboxen neben den Keksen sind alles unterschiedliche indische Gerichte. Tikka Masala, Bombay Curry, Red Thai Curry....ich sag euch das schmeckt  alles sooo lecker und echt wie vom Inder. Es könnte sein, dass ich fast nur das essen werde hier. Höhö.


Die Ale-Abteilung war natürlich auch noch sehr spannend. Mein Birds & Bees Ale hab ich noch nicht probiert...kommt noch. Gemessen an dem ganzen Süßkram, den es außerdem noch gab, habe ich mich recht gut zusammengerissen übrigens.
Abends gab es dann eine selbstgekochte Käse-Lauch-Suppe und dann ging es ins Bett. Wir waren echt ko.

Am nächsten Tag waren wir dann um halb sieben wach und haben gefrühstückt und uns dann bei bestem Wetter auf den Weg zum Culloden Battlefield gemacht. Das stand ganz oben auf meiner Liste, denn seit ich die Feuer und Stein - Saga von Diana Gabaldon kenne, fasziniert mich die schottische Geschichte und besonders diese folgenreiche Schlacht besonders. 
Wir waren zum Glück sehr früh dort, sodass noch nicht viele andere Menschen dort waren und ich konnte den Platz ein wenig auf mich wirken lassen. Sehr groß war er nicht, aber eindrucksvoll dennoch. Die alten Grabsteine der Clans und die verschiedenfarbigen Flaggen (rot für die Engländer und blau für die Schotten), die die jeweiligen Standorte während der Schlacht angezeigt haben, haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Wenn man sich dann daran erinnert, dass die Schlacht gerade mal 25 Minuten gedauert hat und dass die schottischen Clans danach lange auf brutalste Weise verfolgt und niedergemetzelt wurden, bekommt man eine Gänsehaut. (Ich weiß natürlich, dass die Schotten auch kein friedliches Volk war, es gab genug Fehden untereinander...dennoch wurde hier eine Kultur beinahe zerstört und es ist der wohl wichtigste und traurigste Punkt der schottischen Geschichte)


Am Stein der Frasers lagen am meisten Blumen. Habe mit Tommy noch drüber gewitzelt, wie unwirklich es eigentlich ist, dass nun diesem Clan die meiste Aufmerksamkeit zuteil wird, seit man durch Diana Gabaldons Geschichte immer an Jamie Fraser denkt...andererseits ist es ja auch nur natürlich. Außerdem kann es doch nie verkehrt sein, wenn ein Buch bzw. eine Romanfigur Intersse an realer Geschichte weckt. War bei mir ja auch so. Schottland hat mich schon vorher fasziniert, aber durch die Bücher wurde der Wunsch dieser Reise erst richtig konkret.
Und dass ich nun einen der Schauplätze besuchen konnte, war definitiv ein erstes Highlight! :)


Nach Culloden wollten wir die Gegend ein bisschen mehr erkunden und sind Richtung Loch Ness gefahren. Tommy konnte weiter Fahrpraxis gewinnen und ich die Gegend bestaunen. Auch Loch Ness ist echt nicht weit von uns entfernt. Wir haben schließlich am nördlichen Ausläufer des Lochs auch mal kurz gehalten und sind runter an einen kleinen Strand gelaufen. Dort habe ich ein Steinmännchen gebaut und wir haben ein bisschen verträumt umhergeschaut ;)


Wir sind dann aber umgekehrt, weil wir Loch Ness an einem anderen Tag besuchen wollen, eventuell mit Bootsfahrt dann und dem Urquhart Castle. Ich werde berichten! Die Ausmaße dieses Lochs sind jedenfalls hundertmal größer, als ich mir vorgestellt habe.

Für uns ging es dann wieder Richtung Moray Firth. Wir wollten noch auf die andere Seite, weil man dort angeblich super Delfine beobachten kann. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch ein kleines Dörfchen direkt an der Küste - Cromarty. Da mussten wir einfach anhalten. Wir sind am Strand entlang gelaufen, haben der Brandung gelauscht und Muscheln gesammelt. Im Ort haben wir dann einen uralten Friedhof angeschaut und haben super leckeres, hausgemachtes Curry in einem kleinen süßen Laden gegessen. Köstlich!
Delfine haben wir dann gar nicht mehr gesucht, weil das Wetter schlechter wurde und wir an besagter Stelle keinen Parkplatz gefunden haben. Machte aber nichts, es war eh schon später nachmittag und wir völlig platt. Toller erster Tag!

Heute Morgen waren wir dann auch wieder recht früh wach, ich habe mich darin geübt, Frühstückseier zu kochen und nach dem Frühstück sind wir wieder auf Entdeckungsreise aufgebrochen. Erster Stop: Fort George. Das ist eine militärische Anlage auf einer Landzunge ganz in der Nähe unseres Cottages. Wurde 1747 von den Engländern gebaut, als militärischer Stützpunkt mit dem Zweck, die Herrschaft über die Highlands zu halten und zu festigen (oder wie Mrs. MacDonald sagte: "to hold us down"). Strategisch sehr geschickt, weil man an dieser Meerenge den kompletten Firth kontrollieren kann.
Ein netter Herr in Uniform sagte uns direkt am Eingang, dass die inneren Anlagen zur Besichtigung gerade nicht geöffnet sind und er kann auch nicht sagen, wann das wieder der Fall sein wird. Denn die Anlage wird auch heute noch vom britischen Militär genutzt und je nachdem, was dort grade so ansteht, können Touristen eben nicht in die Räume. Wir durften aber aufs Gelände und das hat uns auch völlig gereicht. Die Anlage ist sehr beeindruckend, alles sehr gradlinig und streng gebaut. Militär halt. Ganz an der Spitze von Fort George konnte man dann hoch auf den Wall gehen und über die Meerenge blicken.
Und was soll ich sagen? Es hat keine fünf Minuten gedauert, da haben wir den ersten Delfin gesehen. Ich hätte fast geheult vor Glück. Das war einfach ein überwältigendes Gefühl. Habe sofort das Fernglas rausgeholt und Tommy hat hektisch das Objektiv gewechselt und dann haben wir eine Stunde lang geschaut und beobachtet. Mindestens drei Delfine waren dort und später haben wir sogar noch den Kopf eines Seehundes entdeckt. Der hat sich aber direkt wieder versteckt. Ich kann das immer noch nicht fassen.


Das Bild ist natürlich nicht so der Wahnsinn, es ist echt schwer die Delfine von die Linse zu bekommen, aber einen Beweis wollte ich doch da lassen.
Irgendwann haben wir uns losgerissen und sind mit dem festen Vorsatz, nochmal wieder zu kommen, weitergefahren.


Nächster Halt: Cawdor Castle. Angeblich das Schloss, in dem der Macbeth König Duncan getötet haben soll. Wie ich aber einen Tag später gelesen habe, ist das gar nicht möglich, weil das Schloss erst 300 Jahre nach Macbeth erbaut wurde...Da fragt man sich doch, wie dieses Gerücht zustande kommt. Vielleicht geschickte Werbung? :D Aber ich habe diesen Klassiker nie gelesen, sonst würde ich das vielleicht besser verstehen. Angeblich wird Macbeth in dem Buch als Thane of Cawdor bezeichnet, das würde ja auch einiges erklären. Ich war auf jeden Fall gespannt auf das Castle.
Hier haben wir das erste Mal Eintritt bezahlt. 11,20 £. Das Außengelände und die Gärten waren der Hammer. So wie man sich einen englischen Schlossgarten vorstellt. Mit Labyrinth und zurechtgestutzten Hecken und wunderschönen kleinen Alleen, wie der oben im Bild.

Auch im Schloss war es toll, allerdings schien uns die Einrichtung doch sehr zusammengewürfelt. Also es gab Gegenstände aus vielen verschiedenen Zeiten und geprägt von sehr unterschiedlichen Stilrichtungen (zum Beispiel stand neben einem Bett aus dem 17. Jahrhundert ein Telefon aus den 1970er Jahren). Es war also bei weitem nicht alles original. Dennoch war es toll eingerichtet und in jedem Raum gab es Tafeln mit vielen Zusatzinfos. Insgesamt also durchaus einen Besuch wert!


Beim anschließenden Spaziergang konnten wir dann noch ein bisschen die Natur genießen. Ich liebe Bäume <3


Letzter Stop für heute war dann die Spey Bay. Auch dort soll man gut Delfine beobachten können, wir haben aber keine mehr gesehen. Wir wollen ja auch nicht zu viel erwarten ne? ;) Dafür gab es nochmal wunderschönen Strand, endloses Meer und mein geliebtes Meeresrauschen.
Ich bin jetzt schon verliebt in dieses Land!


Wir lassen den Tag nun ausklingen und grüßen euch alle recht herzlich! Ich melde mich bald wieder!

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