Dienstag, 10. November 2015

Zurück in die Kindheit: St. Martins - Umzug

Letzte Woche Donnerstag war es soweit: Ich durfte mit Aylin und Emma zum Martinsumzug von Emmas Kindergarten gehen. Eigentlich hatte ich so viel geplant. Ich wollte die typischen Martinsbrezel für uns Drei holen und außerdem wollte ich mir eine eigene Laterne basteln. Letztendlich wurde nichts daraus. Durch meine Zahn OP hatte ich die Tage davor nicht viel geschafft und Mittwoch war ich abends bei Fr. Höpker mit Mama. An dem Donnerstag selbst war ich dann noch um 16 Uhr zum Fäden ziehen beim Arzt und hab tatsächlich gar nichts von meinen Plänen in die Tat umsetzen können :( Voll schade, ich hätte echt gerne eine Laterne gebastelt.
Aylin und ich haben uns aber fest vorgenommen, nächstes Jahr mit Emma zusammen Laternen zu basteln. Freue mich schon drauf!


Ich bin dann trotzdem ganz erfreut zu Aylins Mama gefahren, denn ich war seit meiner eigenen Kindheit nicht mehr bei einem St. Martins-Umzug und mal ganz abgesehen, dass das eine super Grundlage für meine Traditions-Challenge ist, hatte ich mich einfach auf die Atmosphäre gefreut.
Emma hat ihre Laterne leider schon vor dem Umzug geschrottet und Aylin konnte leider auch keinen Leuchtstab mehr auftreiben, aber Emma hat sich einfach eine Laterne mit ihrem Freund Matteo geteilt. Los ging es mit einem kleinen Konzert auf dem Schulhof der Grundschule neben dem Kindergarten. Danach sind wir auch schon losgelaufen, mit einem St. Martin zu Pferde vorne weg. Das fand ich schon mal richtig super! Zu meinen Grundschulzeiten hatten wir auch immer einen St. Martin zu Pferd dabei aber seit immer mehr Grundschulen geschlossen werden, hatte ich irgendwie die Befürchtung, dass sich der Aufwand gar nicht mehr lohnen würde.
Wir sind also schön hinter dem Pferd hergelaufen und während Emma am liebsten gerannt wäre, schlichen ihre Freunde eher ein bisschen und wir bildeten irgendwann das Schlusslicht mit Abstand. Und es war soooo süß. Wie die Kleinen sich unterhalten und vor sich hingebrabbelt haben, wie Emma einfach niee nach vorne schaut beim Gehen und sich die Kleinen irgendwann in einem Blätterhaufen langgelegt haben. Hihi. Wir Erwachsenen hatten jedenfalls genau so viel Spaß, wie die Kinder.


Nach einer halben Stunde ca. kamen wir wieder an den Kindergarten und dort brannte dann auch schon ein richtiges Martinsfeuer und es gab Kakao und Brezel für alle. Jana hat es sich direkt mit Emmi am Feuer bequem gemacht und alle haben versucht, diesen Moment wirksam festzuhalten ;)



Ich hab mit den Kleinen noch das Pferd vom St. Martin gefüttert und wir Erwachsene haben noch ein bisschen gequatscht.
Schön wars!!! Ich habe mich an meine Kindheit zurückerinnert, an die Lieder, die tollen Laternen. In meiner Erinnerung wurde bei unseren Laternenumzügen damals nonstop gesungen und am Ende gab es sogar noch ein kurzes Schauspiel, während dem unser St. Martin auf den armen Bettler getroffen ist und vor unseren Augen den Mantel mit ihm geteilt hat....hach, das waren noch Zeiten ;).

Nächstes Jahr bin ich gerne wieder dabei :)

Aber bevor ich mich hier einfach wieder verkrümel, schreibe ich natürlich auch noch in kurzen, groben Zügen die Geschichte von St. Martin auf. Die Geschichte geht zurück auf Martin von Tours. Die Geschichte kenne ich sogar noch recht gut, weil wir in der Schule oft darüber gesprochen haben. Er war vor laaaanger Zeit (Wikipedia sagt um das Jahr 334 herum) als Soldat unterwegs und traf in einer kalten Winter einen Bettler am Stadtrand, der schrecklich gefroren hat. Da Martin nichts außer seinen Waffen und seinem Umhang dabei hatte, teilte er kurzerhand seinen Mantel und gab die eine Hälfte dem Bettler. Daraufhin erschien ihm eines Nachts im Traum Jesus, der die Hälfte des Mantels trug, die Martin dem Bettler gegeben hatte. Martin wurde heilig gesprochen und ist seitdem einer der bekanntesten Heiligen im europäischen Raum.


Was ich bislang nicht wusste oder vielleicht auch einfach nur wieder vergessen habe ist die Geschichte, dass er einige Zeit später von den Einwohnern von Tours zum Bischof ernannt werden sollte, sich aber des Amtes nicht würdig befand. Daraufhin hat er sich in einem Gänsestall versteckt, aber die Gänse haben ihn durch lautes Schnattern verraten und er musste das Amt doch annehmen. Das finde ich sehr amüsant. Daher soll auch der Begriff Martinsgans stammen.
Als Martin schließlich am 11. November im Alter von 81 Jahren starb, wurde er mit einem Fackelzug nach Tours überführt. Daher werden auch heute noch um den 11. November herum überall Laternenumzüge zu Ehren von St. Martin veranstaltet.


Ich liebe solche Geschichten (wisst ihr ja mittlerweile sicher alle).



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